Busspur kommt: Weiterer Baustein des Mobilitätspakets beschlossen
Der Mobilitätsausschuss hat die Einrichtung einer Busspur zwischen dem Kreisverkehr Rotenackerstraße und der unteren Mülberger Straße als Teil eines umfassenden Mobilitätspaktes einstimmig beschlossen.
Die Stadtverwaltung hat im März ein Mobilitätspaket auf den Weg gebracht, um den Verkehrsfluss während der Großbaustellen sicherzustellen. „Mit diesem umfangreichen Paket trägt die Stadt Esslingen selbst dazu bei, den Verkehrsfluss gezielt zu optimieren. Wir setzen dabei ganz gezielt auch auf Verbesserungen des ÖPNV, den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur, sowie auf zusätzliche Mobilitätsangebote“, so Oberbürgermeister Jürgen Zieger. „Wir nutzen den derzeitigen Handlungsbedarf, um die Mobilität der Zukunft aktiv zu gestalten.“ Das Konzept umfasst drei Schwerpunkte: Optimierte Verkehrssteuerung, Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowie neue Mobilitätsangebote. Einzelne Bausteine wurden bereits umgesetzt, andere mussten zunächst im Detail geprüft werden.
Nun hat der Mobilitätsausschuss hat in seiner Sitzung am Montag, den 15.7., eine weitere Maßnahmen zur Verkehrsoptimierung auf den Weg gebracht: Die Einrichtung einer Busspur mit dem Ziel, dem erhöhten Verkehrsaufkommen während der Vollsperrung der Geiselbachstraße ab März kommenden Jahres entgegenzuwirken. Zwischen der Haltestelle „Eugen-Bolz-Straße“ und der unteren Mülberger Straße wird stadteinwärts eine Busspur eingerichtet, die der Radverkehr mitnutzen kann. Auf dieser Strecke verkehren die Buslinien 105, 108, 110, 112, 132 und X20, die täglich 3.800 Fahrgäste transportieren. Durch eine eigene Spur können sie ihre Aufgabe als S-Bahn-Zubringer deutlich zuverlässiger erfüllen. Etwa 60 öffentliche Parkplätze müssen hierfür allerdings weichen. Die Einrichtung der Spur, deren Kosten auf 385.000 € geschätzt werden, soll bei erfolgreicher Evaluierung dauerhaft erfolgen und bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Erste bauliche Maßnahmen am Hirschlandkopf, etwa das Versetzen von Verkehrsinseln und Bordsteinen, sind für die Sommerferien geplant.
Außerdem wurde das Vorhaben diskutiert, den Verkehrsfluss am Hirschlandkopf zu verbessern. Denn der ohnehin schwer belastete Verkehrsknoten muss während der Vollsperrung der Geiselbachstraße zusätzlich den Umleitungsverkehr aufnehmen. Die Einrichtung eines Kreisverkehrs wäre mit hohen Kosten verbunden und aufgrund der topographischen Gegebenheiten zumindest kompliziert. Zeitnah ist ein solches Vorhaben nicht umzusetzen. Naheliegender wäre es, die Möglichkeit zum Linksabbiegen zu streichen. Durch das Entfallen der Linksabbiegemöglichkeiten aus der Hirschlandstraße in die Wielandstraße und aus der Rotenackerstraße in die Kennenburger Straße ließe sich die Kapazität der Hauptverkehrsrichtung um bis zu 32% steigern. So könnten rund 1.100 Fahrzeuge pro Stunde mehr den Knoten passieren. An der Adenauerbrücke konnte mit einer ähnlichen Umstellung die Leistungsfähigkeit des Knotens Richtung Sirnau bereits erheblich verbessert werden.
Die Umleitung des ohnehin nur geringfügigen Linksabbiegeverkehrs könnte über die Urbanstraße bzw. den Goerdelerweg erfolgen. Die Mehrbelastung von etwa 25 Fahrzeugen in Spitzenstunden könnte auch der dortige Kindergarten gut verkraften. Allerdings müsste auch die Buslinie 105 umgeleitet werden. Ein weiterer Omnibus wäre nötig, um die resultierende Mehrfahrzeit dieser Linie auszugleichen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund eine halbe Million Euro. Die Stadtverwaltung prüft daher zunächst mögliche Alternativlösungen, bevor der Ausschuss hierzu eine Entscheidung fällt.