Pressemitteilung 2019-10-01

Pliensaubrücke: Fördervertrag der DSD über 100.000 €

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Natursteinsanierung an der Pliensaubrücke mit 100.000 Euro. Ermöglicht wurde dieser Vertrag durch die Lotterie Glücksspirale.

Hubert Gfrörer, Gisela Lasartzyk und Wilfried Wallbrecht

Am 01.10.2019 wurde im Beisein des Esslinger Ersten Bürgermeisters Wilfried Wallbrecht, der Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Stuttgart, Gisela Lasartzyk, und dem Regionalleiter der Toto Lotto GmbH Baden-Württemberg, Hubert Gfrörer, die feierliche Übergabe des Fördervertrags für die Natursteinrestaurierung an der Pliensaubrücke in Esslingen übergeben.

Mit 100.000 Euro beteiligt sich die DSD, eine 1985 gegründete, private Initiative, die sich die Bewahrung von Kulturdenkmalen zur Aufgabe gemacht hat, an den Natursteinsanierungsarbeiten der Pliensaubrücke. Damit zeigt sich die DSD ein weiteres Mal als tatkräftige Unterstützerin, die bereits zahlreiche Sanierungsprojekte in Esslingen gefördert hat, darunter das Alte Rathaus (1998), die Villa Merkel (2006) und zuletzt die Esslinger Burgstaffel (2013).

Ermöglicht wurde der Fördervertrag zum Erhalt der historischen Pliensaubrücke durch die Glücksspirale der Toto-Lotto GmbH, die bereits seit 1991 25 Prozent ihrer Zweckerträge an die DSD weitergibt und damit einen stabilen Pfeiler für den Denkmalschutz in Deutschland darstellt.

Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger zeigt sich sehr dankbar für die großzügige Unterstützung: „Esslingen hat bei der Erhaltung, Sanierung und Modernisierung seines umfangreichen historischen Erbes mit rund 830 Baudenkmalen eine große finanzielle und infrastrukturelle Last zu tragen. Umso mehr ist und bleibt die Stadt auch weiterhin auf die Förderung durch den Bund, das Land Baden-Württemberg, private Spender und beispielgebende Partner wie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die Bewahrung seiner historischen Baudenkmäler angewiesen. Erster Bürgermeister Wallbrecht unterstreicht die großen Herausforderungen der Stadt Esslingen auch in anderen Bereichen der öffentlichen Infrastruktur. So stehe die Stadt Esslingen auch vor der gewaltigen Herausforderung, weit über 170 Millionen Euro in die Sanierung der Esslinger Brücken investieren zu müssen. „Umso mehr freuen wir uns über das Bekenntnis der DSD zu Esslingen und die großzügige Förderung, wie sie die DSD mit 100.000 € dank der Lotterie Glücksspirale bei der Pliensaubrücke leistet“, so EBM Wallbrecht

Die Sanierung der Pliensaubrücke wird neben der DSD auch vom Land Baden-Württemberg und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Fördersumme von jeweils rund 125.000 Euro gefördert. Die Gesamtprojektkosten für die derzeitige Sanierung belaufen sich auf 2,9 Millionen Euro.

Die Notwendigkeit einer umfassenden Sanierung hatte 2014 eine Bauwerkshauptprüfung ergeben. Demnach ist die Standsicherheit zwar gegeben, diverse Schäden beeinträchtigen jedoch die Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit der Brücke und anhaltender Wassereindrang beschädigt die historische Bausubstanz. Noch im selben Jahr erfolgten Notinstandsetzungsarbeiten. Seit März 2019 wird nun der historische Abschnitt der Pliensaubrücke saniert, um weitere Schäden zu verhindern. Ingenieurbautechnisch wird dabei das Bauwerk von oben abgedichtet, Leitungstrassen neu verlegt und der Pflasterbelag ausgetauscht. Daneben erfolgt eine fachmännische Sanierung abgewitterter und gerissener Steine. Ein weiterer Sanierungsschritt wird vermutlich erst ab 2023 erfolgen. Dann sind die Natursteinfassaden und Bogenuntersichten im Bereich der B 10 an der Reihe.

1259 aus Stubensandstein erbaut, besaß die Brücke zehn Bögen und drei Tortürme. Sie gilt als Meisterwerk mittelalterlicher Ingenieurskunst und war von überregionaler Bedeutung. Durch Kriegsschäden und den Bau des Neckarkanals sind Teile der Brücke zerstört worden. In der historischen Form erhalten sind heute der nördliche Torturm und die fünf Bögen im Bereich der B 10, drei davon bestehen noch heute aus Stubensandstein.