Neubau des Geiselbachkanals nimmt Fahrt auf
Nachdem die temporäre Abwasserführung eingerichtet wurde, wird zunächst der Kanalabschnitt im Bereich eines historischen Absturzbauwerks neu gebaut. Parallel erfolgt der Straßenneubau in der Geiselbachstraße. Die begleitenden Maßnahmen zur Sicherung der Mobilität zeigen Wirkung.

Die Bauarbeiten gehen voran
Am 30. März wurde planmäßig mit dem Neubau Geiselbachkanals begonnen und parallel der Straßenneubau in Angriff genommen. Inzwischen ist die Baustelle vollständig eingerichtet und die Arbeiten nehmen Fahrt auf.
Auch der Kanal wurde bereits außer Betrieb genommen, das Abwasser wird nun während des Neubaus in blauen Rohren über der Straße abgeführt. Bis zu 200 Liter pro Sekunde fassen die Rohre, das reicht im Normalbetrieb gut aus. Bei Starkregen muss der alte Kanal jedoch jederzeit geflutet werden können – eine große Herausforderung für den Bauablauf.
In den vergangenen Tagen wurden Spundwände zur Sicherung der Baugrube wurden verbaut und Lockerungsbohrungen vorgenommen. Nun wird die Gewölbedecke eines historischen Absturzbauwerks abgebrochen. Dieses Absturzbauwerk liegt zwischen der Turmstraße und der Unteren Beutau im Bereich der alten Stadtmauer und gleicht den Höhenunterschied zwischen dem unteren Kanalabschnitt in der Geiselbachstraße und dem oberen Kanalabschnitt in der Mittleren Beutau aus. Durch die Tieferlegung des oberen Kanalabschnitts wird das Bauwerk künftig nicht mehr benötigt. Die Fundamente, die ursprünglich Teil eines Stadttores waren, sind jedoch von historischer Bedeutung und sollen der Nachwelt bestmöglich erhalten werden. Voraussichtlich werden die Arbeiten in diesem Bereich etwa drei Monate andauern.
Parallel zu diesen Arbeiten in der Mittleren Beutau nimmt eine zweite Kolonne der Firma Schwenk in der Geiselbachstraße den Straßenneubau vor. Derzeit wird die östliche Straßenseite samt Gehweg abgerissen. Bis Mitte Mai werden dann Leitungen und Kabel im Gehwegbereich neu verlegt. Anschließend erfolgen dieselben Abbrucharbeiten auf der westlichen Straßenseite, bevor ein zusätzlicher Kanal in der Straße verlegt werden kann, der künftig das Quell- und Bachwasser vom Abwasser trennen soll. Es ist geplant, diese Arbeiten bis Mitte Juli komplett fertig zu stellen.
Während die Durchfahrt für Fahrzeuge während der 15-monatigen Bauzeit gesperrt ist, können Fußgängerinnen und Fußgänger das Baufeld jederzeit durchqueren. Fahrräder müssen im unmittelbaren Baustellenbereich geschoben werden. Unter www.baustellen.esslingen.de/geiselbachkanal/zufahrt stellt die Stadtverwaltung laufend aktuelle Informationen zur Erreichbarkeit der Grundstücke bereit.
Die Maßnahmen zur Sicherung der Mobilität zeigen Wirkung
Auf den beiden Umleitungsstrecken fließt der Verkehr, offenbar greifen die getroffenen Maßnahmen zur Sicherung der Mobilität. Weder auf der Hauptumleitungsstrecke über den Hirschlandkopf, noch auf der Variante über die Mülbergerstraße ist es bislang zu größeren Verkehrsbelastungen gekommen. Allerdings gibt es derzeit, bedingt durch die Auswirkungen des Coronavirus, auch ein deutlich geringeres Verkehrsaufkommen. Die Stadtverwaltung behält die Lage im Blick und reagiert bei Bedarf entsprechend.
Auch die Verkehrsoptimierung am Hirschlandkopf zeigt Wirkung. Durch die Herausnahme der Linksabbieger wird die Hauptverkehrsrichtung spürbar entlastet. Dagegen steht beim Freiläufer am Neckar Forum aktuell noch eine Anpassung der Ampelsteuerung aus. Die Firma Siemens wird diese Anpassung in den nächsten Tagen vornehmen, damit der Freiläufer seine volle Wirkung entfalten kann.
Die neue Bus- und Radspur erzielt ersten Eindrücken zufolge genau den erwünschten Effekt. Soweit es derzeit zu Rückstauungen kommt, können die Busse daran vorbeifahren. Auch das Zusammenspiel zwischen dem Bus- und Radverkehr funktioniert bestens. Da die Busspur talwärts führt, behindern Radfahrerinnen und Radfahrer den Busverkehr kaum. Nur die neuen Markierungen stiften vereinzelt noch etwas Verwirrung. Erfahrungsgemäß bessert sich das nach einer Eingewöhnungszeit und mit höherem Verkehrsaufkommen. Die Stadtverwaltung beobachtet die Situation.
Obwohl durch die coronabedingten Einschränkungen die Fahrgastzahlen derzeit relativ gering sind, ist die Verbindung der Linie 109 von Esslingen über Uhlbach nach Obertürkheim gut angelaufen und wird vor allem von Berufspendlern genutzt. Auch der optionale Umstieg zwischen den Linien 109 und 111 an der Haltestelle Krummenacker verläuft in aller Regel reibungslos und die Möglichkeit, ab der Endhaltestelle Sulzgrieser Steige das Baufeld zu Fuß in Richtung Innenstadt zu queren, wird gerne wahrgenommen.
Zum Schutz vor Infektionen durch das Coronavirus werden die Busse täglich desinfiziert. Es wird darauf geachtet, dass die Busse ausreichend Platz bieten, um den empfohlenen Sicherheitsabstand einzuhalten. Die Fahrer werden durch Abschrankungen geschützt. Der Fahrkartenverkauf im Bus wurde eingestellt, die grundsätzliche Fahrkartenpflicht bleibt trotzdem bestehen. Fahrgäste können online oder an den Verkaufsstellen ihre Fahrausweise erwerben.