Pressemitteilung 2020-06-30

Geiselbachkanal: Starkregen erschwert Kanalneubau

Die Sanierungsarbeiten am Geiselbachkanal schreiten trotz erschwerter Bedingungen weiter voran. Obwohl die starken Regenfälle derzeit immer wieder Rückschläge verursachen und zu Unterbrechungen zwingen, wird weiterhin eine Fertigstellung bis Ende Juni 2021 angestrebt.

Aufräumarbeiten am Geiselbachkanal

Die Sanierungsarbeiten am Geiselbachkanal laufen weiterhin planmäßig. Inzwischen wurden 11 glasfaserverstärkte Rohre ins Erdreich verlegt, der baulich anspruchsvollste Abschnitt im historisch sensiblen Bereich der ehemaligen Stadtmauer ist bereits geschafft. Nun ist die Baustelle weiter bergauf gewandert, aktuell ist der Abschnitt bis zur Turmstraße an der Reihe.
 
Der Kanalbau verläuft dabei in mehreren Schritten: Zunächst wird die bestehende Kanalsohle weiter vertieft, um eine ausreichende Überdeckung für den Kanal zu gewährleisten. Dann werden die glasfaserverstärkten Kunststoffrohre auf ein Splittbett gelegt und mit Schotter umhüllt.
 
Eine der größten Herausforderung bei den Arbeiten ist es, dass über den Geiselbachkanal das gesamt Abwasser aus RSKN abfließt. Regen- und Schmutzwasser können nicht über andere Kanäle umgeleitet werden, die Sanierung muss im laufenden Betrieb erfolgen. Um dennoch trockenen Fußes arbeiten zu können, wurde deshalb eine temporäre Abwasserführung aufgeständert, gut sichtbar in Form von großen blauen Rohren über der Straße. Allerdings fasst diese Führung maximal 200 Liter pro Sekunde. Bei Starkregenereignissen fließt hier ein Vielfaches den Berg hinab – bis zu gewaltigen 18 m³ pro Sekunde.
 
Bei starken Regenfällen muss der Kanal deshalb geflutet werden, zuletzt am vergangenen Freitag. Teilweise wurde dabei der Schotter um die Rohre von den Wassermassen fortgerissen. Die betroffenen Rohre wurden aufgeschwemmt und müssen nun erneut exakt ausgerichtet werden. Zudem muss der abgetragene Schotter, der sich letztlich unten im Agnesbecken gesammelt hat, entfernt werden. Da durch die Wassermassen teilweise auch Keller anliegender Gebäude vollgelaufen sind, befindet sich die Stadt in Kontakt mit den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern.
 
Starkregenereignisse wurden in der Baustellenplanung bereits berücksichtigt. Auch wenn sich die Folgen dennoch nicht vollständig vermeiden lassen, wurden zumindest entsprechende Verzögerungen im Bauzeitenplan einkalkuliert. Deshalb wird weiterhin eine Fertigstellung des Kanalneubaus bis Ende Juni 2021 angestrebt.