LeseRiesen

Vorlesen und damit Freude an Büchern wecken - Sprache fördern und Erfahrungen ausweiten - Fantasie und Kreativität anregen - die LeseRiesen sind in Kindertagesstätten im gesamten Stadtgebiet tätig.

Viele Kinder erleben zu Hause das Vorlesen nicht, vielen (nicht nur Migrant:innenkindern) fehlt eine sprachliche Förderung, vielen die Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Auf dies und mehr will das besondere Angebot „Vorlesen im Kindergarten“ antworten. 

Seit dem Sommer 2011 arbeiten die Leseriesen mit Erfolg und zunehmender Teilnehmer:innenzahlen in Esslingen. Das LeseRiesen-Team vermittelt zwischen dem Bedarf der Kitas in Esslingen und den Interessent:innen, die Freude an diesem Engagement haben. Im Jahr 2014 erhielt das Projekt in der Kategorie „Jugend fördern“ den 3.Preis „Echt gut!“ des Landes Baden-Württemberg.
Die Vorleser:innen besprechen mit „ihrem“ Kindergarten die Rahmenbedingungen des Einsatzes. In der Regel liest man einmal wöchentlich vor, meist für mehrere kleine Gruppen (4-6 Kinder). Die Vorleser:innen wählen die Bücher aus, das sind meistens Bilderbücher, Wimmelbücher oder Geschichten.
Jede:r Vorleser:in bekommt einen kostenlosen Ausweis der Stadtbücherei.
Alle sind über die Stadt versichert. Alle arbeiten ehrenamtlich.

Jede:r Vorleser:in ist möglichst nah bei seinem Kindergarten. Im Einvernehmen mit den Erzieher:innen werden Ort, Zeit und Platz für das Vorlesen festgelegt - zumeist einmal in der Woche für eine bis zwei Stunden. Die Gruppen sind klein und werden auf unterschiedliche Weise gebildet. Bücher finden sich im Kindergarten und in der Stadtbücherei. 
Im Verlauf des Jahres kommen alle Vorleser:innen etwa viermal zusammen. Dabei steht der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt. Zu Beginn des Kindergarten-Jahres gibt es einen Abend in der Stadtbücherei, an dem neue Bücher vorgestellt werden. Zur Fortbildung gibt es Workshops - zur Sprachtechnik, ausdrucksvollen Gestaltung, zur Psychologie und Entwicklung der Kinder oder zum Umgang mit Problemen.

Unser Ziel ist, die Kinder mit Büchern vertraut zu machen und sie erleben zu lassen, was alles in diesen schwarzen Zeichen zwischen zwei Buchdeckeln verborgen sein kann.

Am Anfang freilich steht für viele das einfachste Pappbilderbuch: Mit Dreijährigen, die noch kaum Deutsch kennen, schaut man eben Bilder an und benennt die Dinge, die da zu sehen sind. So - auch manchmal mit einem Kind alleine - nähert man sich Schritt für Schritt erst den Wimmelbüchern und dann endlich auch den Geschichten. Also: über den Spracherwerb zum Vorlesen. Wenn jetzt die Kinder bei der Ankunft ihrer Vorleserin oder Vorleser schon mit Büchern unter dem Arm dastehen oder sich schon einen Platz sichern, dann hat ihr LeseRiese viel für die Liebe zu Büchern getan.

Denn „Lesen ist der Schlüssel zur Welt“