Förderung von Trockenmauern wird fortgesetzt

Das städtische Förderprogramm zum Erhalt der Zeugnisse einer jahrhundertealten Landnutzung wird nach dem Beschluss des Gemeinderats fortgesetzt.

Das Stadtbild von Esslingen ist wesentlich durch seine Natursteinmauer-Terrassen in den Steilhängen der Weinberge geprägt. Um diese Zeugnisse einer jahrhundertealten Landnutzung zu erhalten, werden Naturstein-Trockenmauern bereits seit 2014 von der Stadt Esslingen gefördert. Der Ausschuss für Technik und Umwelt hat nun in seiner Sitzung am 24. Mai beschlossen, das Förderprogramm bei gleichbleibendem Fördersatz um weitere zwei Jahre zu verlängern.

Bereits über 700 Meter Trockenmauern instandgesetzt

20.000 Euro pro Jahr stellt die Stadt Esslingen für den Erhalt der Trockenmauern bereit. Grundstücksbesitzer, die in den Weinberg-Steilhängen sanierungsbedürftige oder eingefallene Mauern abtragen und fachgerecht wieder neu aufsetzen, können aus diesem Fördertopf mit bis zu 200 Euro pro Quadratmeter Mauer-Ansichtsfläche unterstützt werden. Die Förderung erfolgt in bewährter Abstimmung und enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis Esslingen, der die Maßnahmen in derselben Höhe bezuschusst. Weitere Zuschläge miteingerechnet, ist es möglich, bis zu 550 Euro pro Quadratmeter Ansichtsfläche an Fördermitteln zu erhalten.

Obwohl die Förderung die Kosten, die bei Beauftragung einer Fachfirma entstehen würden, keinesfalls abdeckt, konnten im Rahmen des Förderprogramms bereits über 700 Meter Trockenmauern mit einer Ansichtsfläche von etwa 1.070 Quadratmetern und einem Wert von rund 128.000 Euro in den Esslinger Weinberg-Steillagen instandgesetzt werden.

Natursteinmauern sind mühevolle Handarbeit

Natursteinmauern haben eine lange Kulturhistorie, sie werden seit jeher in aufwendiger Handarbeit errichtet. Die jahrhundertealte Baukunst verzichtet völlig auf Mörtel, der einzige Baustoff ist Stein, in Esslingen meist Sandstein aus den Steinbrüchen der Umgebung, der für den Aufbau mühevoll behauen wurde. Durch die vielen Ritzen und Spalten entsteht zwischen und hinter den Werksteinen ein wertvolles System von Hohlräumen. In vollsonniger Lage angelegt, speichern die Mauern tagsüber Sonnenwärme und geben diese bis in die späten Nachtstunden wieder ab.

Wertvoller Lebensraum für gefährdete Pflanzen- und Tierarten

Diese mikroklimatische Besonderheit kommt nicht nur dem Weinbau zugute, sondern schafft auch wertvolle Lebensräume, die häufig mediterran geprägte Lebensgemeinschaften beherbergen. So wachsen hier wärmeliebende Pflanzenarten wie Hauswurz, Braunstieliger Streifenfarn, Schöllkraut, Mauerpfeffer und Mauerraute. Unter den Tieren dominieren Insekten, Spinnen und Tausendfüßler, die häufig verborgen im Labyrinth des Lücken-und Höhlensystem zwischen den Steinen leben. Die auffälligsten Bewohner in Esslingen sind aber die Zauneidechsen, die sich gerne auf den warmen Steinen tummeln.

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(Erstellt am 25. Mai 2023)