Stadtverwaltung analysiert Höhe der Mietangebote

Ab Juli 2023 erhält die Stadt Esslingen Hinweise, wenn möglicherweise zu hohe Mieten im Stadtgebiet angeboten werden. Möglich macht das eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Mietenmonitor.

Gebäude Hafenmarkt 4-10, älteste zusammenhängende Fachwerkhäuserzeile Deutschlands.

Um zielgerichtet über die gesetzliche Mietpreisbremse zu informieren und deren Einhaltung in Esslingen zu beobachten, beauftragt die Stadt Esslingen das Unternehmen Mietenmonitor. Dieses wertet Wohnungsangebote auf Online-Immobilienportalen im Hinblick auf die ortsübliche Vergleichsmiete und unter Anwendung des örtlichen Mietspiegels aus.

Auf diese Weise sollen im Zeitraum von 1. Juli 2023 bis 31. Dezember 2024 im Auftrag der Stabsstelle Wohnen verfügbare Inserate im Esslinger Stadtgebiet überprüft werden.

 „Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Mietenmonitor bietet zwei entscheidende Vorteile“, erklärt Dr. Gunnar Seelow, Leiter der Stabsstelle Wohnen der Stadt Esslingen. „Erstens können wir Esslinger Vermieter:innen und Mieter:innen präventiv über die geltende Mietpreisbremse informieren. Zweitens ermöglichen die Daten ein detailliertes Bild des Esslinger Mietmarkts.“

Hinweise an Vermieter:innen

So scannt Mietenmonitor automatisch Online-Immobilienportale und erfasst angebotene Mietwohnungen im Esslinger Stadtgebiet. Anhand der im Inserat angegebenen Informationen berechnet Mietenmonitor die ortsübliche Vergleichsmiete und gleicht diese mit der angegebenen Miete ab.

In einer monatlichen Auswertung erhält die Stadt Esslingen anschließend eine Auswertung der Wohnungsangebote, deren Miete womöglich gegen die Einhaltung der Mietpreisbegrenzung verstößt oder die auf eine mögliche Mietpreisüberhöhung oder Mietwucher hindeutet.

In diesen Fällen wird die Stadt Esslingen die jeweiligen Vermieter:innen oder Makler:innen idealerweise vor Abschluss des Mietvertrags kontaktieren. Mit den individuellen Anschreiben sollen die Vermieter:innen und Makler:innen über die geltenden Regeln bei der Überschreitung der ortsüblichen Vergleichsmiete informiert werden.

Werden diese Hinweise nicht berücksichtigt, wird die Stadt Esslingen nach sechs Monaten die neu eingezogenen Mieter:innen über den möglichen Verstoß gegen die Mietpreisbegrenzung informieren.

Daten für künftige Wohnraumpolitik

Zusätzlich verbessert sich durch die Zusammenarbeit mit Mietenmonitor die Datengrundlage der Stabsstelle Wohnen zum Immobilienmarkt in Esslingen. So beinhalten die monatlichen Auswertungen von Mietenmonitor neben der Anzahl der Wohnungsangebote im Esslinger Stadtgebiet auch den Anteil von Inseraten mit möglicherweise zu hohen Mieten. Damit lässt sich während des Analysezeitraums von eineinhalb Jahren die Entwicklung auf dem Esslinger Wohnungsmarkt beobachten.

„Diese Daten unterstützen auch die Identifizierung künftiger Maßnahmen, um den Esslinger Immobilienmarkt bedarfsorientiert zu gestalten“, sagt Dr. Gunnar Seelow, Leiter der Stabsstelle Wohnen. „In den kommenden Jahren werden sich die Anforderungen an Wohnraum verändern, die Nachfrage wird jedoch gleichzeitig zunehmen. Daher ist die Zusammenarbeit mit Mietenmonitor ein weiterer Baustein, um in Esslingen für ein zukunftsgerechtes und bezahlbares Angebot an Wohnraum zu sorgen.“

(Erstellt am 03. April 2023)