Molodetschno

Molodetschno / Belarus

Die Stadt Molodetschno mit ihren 98 000 Einwohnern ist Verwaltungssitz des Landkreises Molodetschno. In der Innenstadt beeindruckt der große Zentralplatz, an dem sich moderne und neoklassizistische Bauten befinden.

Molodetschno Stadtzentrum
Molodetschno. Fotografie: Andrey Shevchenko
Molodetschno Bahnhof
Molodetschno Bahnhof "Monument to tourist". Fotographie: Alexander Demin

Der sehr schöne Bahnhof sowie die russisch-orthodoxe Kirche stammen aus dem 19. Jh. Der alte Stadtkern wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört. Von vergangener Schönheit zeugen noch bunte Holzhäuser mit kleinen Gemüsegärtchen, die aber nach und nach moderneren Bauten weichen müssen. So ist der neue Kulturpalast mit seiner  prunkvollen Architektur der Stolz der Einwohner. Entlang der  neu gestalteten Fußgängerzone befinden sich kleine Geschäfte und Cafés. Im großen Stadtpark begegnet man Spaziergängern, Joggern und Besuchern der zahlreichen Gedenkstätten, die sich im Park befinden. Charakteristisch für die Stadt sind  aber auch die in sozialistischer Plattenbauweise erstellten tristen Wohnviertel an der Peripherie der Stadt.

Geschichte

Im Jahre 1388 wurde Molodetschno das erste Mal erwähnt, als der Großfürst von Litauen eine Urkunde unterzeichnete, wonach ihm die Herrschaft über die Region zufiel. 1740 erhielt die Stadt von Prinz August III. von Polen das Marktrecht. Ende des 18. Jh. wurde sie im Zuge der polnischen  Teilungen zu einem Teil des Russischen Reiches. 1812 übernachtete Napoleon auf seinem Rückzug aus Moskau im Molodetschnoer Schloss und  hinterließ eine niedergebrannte Stadt und die Ruinen des Schlosses. Im Jahr 1920, nach dem Sieg der polnischen Truppen über die Rote Armee, wurde Molodetschno polnisch. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde als Folge des Hitler-Stalin-Paktes der zu Polen gehörende Teil Weißrusslands von sowjetischen Truppen besetzt und sowjetisiert. Im Sommer 1941 eroberte die deutsche Wehrmacht ganz Weißrussland. Das deutsche Besatzungsregime brachte Tod und Zerstörung - jeder vierte Weißrusse kam ums Leben. Auch Molodetschno wurde zu großen Teilen zerstört, ind en Konzentrationslagern in der Stadt wurden mehr als 30 000 Menschen zu Tode gequält.
 
Seit 1991 ist das Land ein eigenständiger Staat, der von Präsident Aleksander Lukaschenko regiert wird. Seine Politik wird vom Westen als undemokratisch, autoritär und marktfeindlich beschrieben. Das Land ist in Europa wirtschaftlich und politisch stark isoliert.

Bildung und Kultur

Eine der ersten pädagogischen Hochschulen in Weißrussland wurde 1864 in Molodetschno eröffnet. Heute ist die Schullandschaft in der Stadt vielfältig. Von der Volksschule bis zu Technischen Gymnasien und Berufsschulen – die Auswahl ist groß. Überregional bekannt ist die Fachhochschule für Musik. Ihr Orchester für russische Volksinstrumente spielt dabei eine wichtige Rolle. Ein eigenes Symphonieorchester der Stadt gastiert regelmäßig in den besten Häusern des Landes. Das Drama- und das Puppentheater zeichnen sich mit preisgekrönten Schauspielern und internationalen Festivals aus. Traditionen und Gebräuche werden hier festlich gefeiert. Folklore und Volksmusik sind unverzichtbarer Begleiter jeder kulturellen Veranstaltung. Dem Sport wird außerdem ein wichtiger erzieherischer Aspekt beigemessen, weshalb jede Schule großzügig mit eigenen Sportstätten ausgestattet ist.

Wirtschaft und Tourismus

Im 16. Jh. hatte Molodetschno nur 1000 Einwohner, die hauptsächlich vom Handwerk lebten. Der Bau der Eisenbahnstrecke Wilna-Minsk im Jahre 1873 belebte die Stadt und brachte Aufschwung in ihr Wirtschaftsleben. Einer der ersten Industriezweige war die Möbelproduktion. Die Möbelstücke aus massivem Holz haben heute ihre Abnehmer auch in Russland und Deutschland. Das Radiowerk „Sputnik“ und die „Elektromodul AG“ sind in ihren Bereichen die größten Betriebe der Republik. Ihre Produkte werden auf internationalen Messern in Europa, Asien und den USA vorgestellt. In einem Industriepark gibt es Werke, in denen Leuchtstoffröhren, Kunststofferzeugnisse, medizinische Geräte, Fahrräder und vieles mehr hergestellt werden. Staatlich geführte, kleine und mittelständische Unternehmen tragen zur Entwicklung des Wirtschaftspotentials von Molodetschno bei.
 
Das nahe gelegene Erholungs- und Landschaftsschutzgebiet am Narotsch-See wird bevorzugt von Familien aufgesucht.


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