Forschen und Wohnen im Denkmal
Jeweils für die Sommermonate von Mai bis Oktober loben die Stadt Esslingen am Neckar und die Wüstenrot Stiftung mit Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege ein Wohn- und Arbeitsstipendium zu bauhistorischer Forschung in der Esslinger Hochwacht aus.
Hochwacht-Stipendium 2025
Infos zur Ausschreibung
Für die Sommermonate zwischen dem 1. Mai und dem 31. Oktober lobt die Stadt Esslingen am Neckar gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung das Hochwacht-Stipendium für bauhistorische Forschung aus.
Zielgruppe
- Das Stipendium richtet sich vornehmlich an den wissenschaftlichen Nachwuchs an deutschsprachigen Hochschulen mit einem Schwerpunkt auf den Gebieten Architekturgeschichte, Denkmal- und Bauforschung, Restaurierung, Mittelalterarchäologie, Stadtgeschichte, Kunstgeschichte oder verwandten Forschungsgebieten. Ein thematischer Bezug zur Stadt Esslingen ist wünschenswert.
- Das Stipendium wird vergeben für freie oder universitäre Publikationsprojekte, für Projekte im Rahmen von Studienabschlussarbeiten (Bachelor-, Magister-, Diplom- oder Masterarbeiten) sowie im Zusammenhang mit Dissertations- und Habilitationsschriften. Ausschlaggebend ist die Publikationsabsicht.
Rahmenbedingungen
- ein freies Wohnatelier in der Hochwacht Esslingen.
- einen Unterhaltszuschuss von 1.500 € monatlich.
- federführende Begleitung und Betreuung durch das Kulturamt Esslingen unter Einbeziehung der Unteren Denkmalschutzbehörde Esslingen, des Stadtarchivs und des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg.
- Einbindung in die lebendige Kulturszene Esslingens.
- Möglichkeit zur Präsentation des Forschungsfortschritts während der Laufzeit des Stipendiums, z. B. durch einen Vortrag bzw. ein Kolloquium.
- Möglichkeit der Vorstellung des abgeschlossenen Forschungsprojektes bzw. der Publikation begleitet durch die Wüstenrot Stiftung, das Kulturamt und das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg.
Jetzt bewerben bis 15. Dezember!
Folgende Unterlagen sind per Mail einzureichen:
- Eine kurze Projektskizze von max. zwei DIN A4 Seiten. Diese soll Inhalt und Gegenstand des Forschungsprojektes beschreiben und über den institutionellen Rahmen informieren.
- Das ausgefüllte Formblatt.
- Eine Kurzbiographie und ggf. eine Publikationsliste.
- Bei Studienarbeiten: Ein gutachterliches Begleitschreiben einer bzw. eines betreuenden Hochschullehrerenden zum Projekt im Umfang von einer Seite (kann separat eingereicht werden).
Typ | Name | Datum | Größe |
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Formblatt ausfüllbar (PDF, 3,8 MB) | 09.10.2023 | 3,8 MB | |
2025 Ausschreibung HochwachtStipendium (PDF, 430 KB) | 20.09.2024 | 430 KB |
Hochwacht-Stipendiat 2024
Friedrich Becker möchte sich der Untersuchung von Organisation, Einfluss und Bedeutung der Esslinger Bauhütte widmen. „Ich freue mich sehr darauf, konzentriert an dem neuen Projekt arbeiten zu können. Der Standort Esslingen bietet mir dabei die Möglichkeit, meine bisherigen Erkenntnisse und Vermutungen zu überprüfen und um neue Gesichtspunkte zu bereichern“, sagt der neue Hochwacht-Stipendiat.
Am 12. November 2024 präsentiert Friedrich Becker seine Forschungsergebnisse.
Herzliche Einladung!
Das Stipendium
Das Hochwacht-Stipendium zu bauhistorischer Forschung richtet sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs aus den Bereichen Architekturgeschichte, Denkmal- und Bauforschung, Kunstgeschichte, Stadtgeschichte, Mittelalterarchäologie, Restaurierung oder verwandten Forschungsgebieten. Seit 2023 ist die Wüstenrot-Stiftung Partnerin des Kulturamts der Stadt Esslingen am Neckar bei der Vergabe des Stipendiums. Neben der freien Nutzung der Esslinger Hochwacht umfasst das Stipendium einen Unterhaltszuschuss von 1.500 € monatlich.
Stipendiat:innen und ihre Forschungsprojekte
Katharina Schaller erforschte 2023 „Stadtbefestigungen im Süddeutschen Raum vom 10. bis ins 17. Jahrhundert“ – so wurde das Domizil des Stipendiums, die Hochwacht, selbst zum Forschungsgegenstand des Stipendiums, denn sie ist Teil der Stadtbefestigung Esslingens.
Katharina Schaller
Nadja Lang verglich 2020 im Zuge ihres Forschungsprojektes "Verortung der Maulbronner Hochgotik in der Architektur Südwestdeutschlands" die drei Esslinger Stadtkirchen mit Bauteilen aus dem späten 13. und frühen 14. Jahrhundert.
Nadja Lang
2019 nahm sich Friederike Fischer aus kunsttechnologischer Sicht eine Katalogisierung der in Esslingen a. N. vorhandenen Wandmalereien vor. Der Fokus lag auf einem Wandgemälde der Frauenkirche, auf dem eine Szene aus der Alexius-Legende zu sehen ist.
Friederike Fischer
Marlene Kleiner untersuchte 2018 unter anderem die Kirche St. Vitalis, Vorgängerbau der Stadtkirche St. Dionys aus dem 8. Jahrhundert, von der Fundament und Mauerwerk erhalten sind und die eine lange und komplexe Baugeschichte aufweist.
Marlene Kleiner
Die Jury des Hochwacht-Stipendiums
Eine Fachjury bestehend aus Vertreter:innen des Stadtarchivs der Stadt Esslingen am Neckar, der Unteren und Höheren Denkmalschutzbehörde sowie externe Wissenschaftler:innen aus den Disziplinen der Kunstgeschichte und der Architekturgeschichte wählt die Stipendiat:innen des Hochwacht-Stipendiums aus.
Dr. Claudia Mohn
Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, Leiterin des Referates Spezialgebiete
Dr. Andreas Panter
Stadt Esslingen am Neckar, Leiter der Abteilung Denkmalschutz
Prof. Dr. Klaus Jan Philipp
Universität Stuttgart, Leiter des Instituts für Architekturgeschichte
Dr. Joachim J. Halbekann
Stadt Esslingen am Neckar, Leiter des Stadtarchivs
Dr. Angela Zieger
Kunstwissenschaftlerin
Einblick in die Hochwacht
Die Hochwacht ist Teil der mittelalterlichen Befestigungsanlage der ehemaligen Reichsstadt Esslingen. Sie war das Domizil eines der Hochwächter, der die Aufgabe hatte, die Bewohner der Stadt rechtzeitig vor Brand und Feind zu warnen. Viele Jahre diente sie als Atelier, heute ist sie die Wohnung unserer Stipendiat:innen.
Historischer Ort
Esslingen, mit seiner über 1.200-jährigen Geschichte, ist geprägt durch mehr als 800 Baudenkmale aus allen Architekturepochen und birgt hervorragende Bestände in seinem Stadtarchiv. Die Stadt ist Sitz des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, der Unteren Denkmalschutzbehörde und des bundesweit tätigen Vereins "Forum Stadt – Netzwerk historischer Städte e. V.". Jungen Forschenden eröffnet sich hier ein breites Spektrum zur wissenschaftlichen Arbeit und zum Wohnen an geschichtsträchtigem Ort.
Stadt Esslingen am Neckar