Kevin Butler ist neuer Leiter der Stadtbücherei

Es ist aufregend, es prickelt, „es ist ein bisschen wie am Anfang einer neuen Beziehung“, sagt Kevin Butler und strahlt. Seinen Start als neuer Leiter der Stadtbücherei Esslingen genießt er sichtlich. Im Juli hat der 34-Jährige die Nachfolge von Gudrun Fuchs angetreten. 

Kevin Butler sitzt auf der Treppe in der Stadtbücherei Esslingen, neben ihm stehen zwei Romane auf der Treppe. Im Hintergrund Bücherregale

Rückkehr ins Schwabenländle

Zuvor hat Kevin Butler als stellvertretender Leiter in der Stadtbibliothek Wolfsburg gearbeitet. Warum es ihn nach Esslingen gezogen hat? „Ich hatte tatsächlich Heimweh. Das schöne Schwäbisch, Spätzle und Brezeln, das alles hat mir gefehlt“, erzählt Butler, der in Donzdorf aufgewachsen ist. Zudem sei die Stelle wie für ihn gemacht: Die Verankerung in der Stadt, die Kooperationen mit anderen Einrichtungen und die Einführung neuer Trends – all das reizt ihn. „Ich freue mich sehr, dass ich hier arbeiten darf. Das Gebäude hat Charakter, es gibt einen wundervollen Lesegarten  mitten in der Stadt und ein schönes kleines Café, ein tolles Team, wunderbare Veranstaltungen und eine Kundschaft, die das alles wertschätzt“, schwärmt er. Um seiner neuen Wirkungsstätte möglichst nahe zu sein, ist er mit seinen beiden Katzen direkt nach Esslingen gezogen.

Hüter eines Schatzes

Eigentlich wollte Kevin Butler übrigens Lehrer werden – doch nach einem Praktikum hat er sich doch für eine Ausbildung in der Bücherei entschieden. „Heute könnte ich mir keinen schöneren Beruf vorstellen“, erzählt Butler, der nach einigen Jahren in der Stuttgarter Stadtbücherei in Köln Bibliothekswissenschaften studiert hat. Denn die Bücherei sei ein Ort für Begegnung, fürs Lernen, fürs Ausprobieren: „Ein Ort, der wirklich für jeden da ist.“ Deswegen  sieht sich Kevin Butler als Hüter eines Schatzes – eines Schatzes, der sich stetig weiterentwickelt und verändert. Aktuell sei zum Beispiel die digitale Transformation ein großes Thema. Kevin Butler kann sich gut vorstellen, dass die Bücherei um einen virtuellen Ort ergänzt wird. „Trotzdem werden wir immer da sein, begleitend und beratend zur Seite stehen.“

Umbau als Chance

Als Chance und wichtigen Schritt in die Zukunft sieht Kevin Butler die anstehende Sanierung der Esslinger Bücherei. Bauarbeiten seien für Mitarbeitende und die Kundschaft immer belastend, „aber für das, was am Ende steht, wird es sich lohnen“, sagt Kevin Butler, der sich für diese herausfordernde Zeit gut gewappnet fühlt: „Ich bin direkt am Anfang der Corona-Pandemie in Wolfsburg stellvertretender Leiter geworden. Da habe ich viel über Krisenmanagement gelernt.“
Von Krise ist Kevin Butler momentan aber weit entfernt – er ist  mitten im Kennenlernen der Einrichtung und der Stadt. Deswegen möchte er jetzt auch noch keine Ziele für die Esslinger Bücherei ausgeben, „dafür lasse ich mir bis Januar Zeit.“ Natürlich habe er einige Ideen mit im Gepäck. „Jetzt muss ich schauen, was zur Stadt passt, was realisierbar ist oder welche Idee vielleicht ein bisschen abgeschliffen werden muss.“ Schon relativ spruchreif ist allerdings die Einführung einer Saatgutbibliothek – dabei werden in der Bücherei Samen von Blumen und alten Gemüsesorten gesammelt und ausgegeben. „Das lief in Wolfsburg richtig gut.“

Lesetipps vom Büchereileiter

Natürlich hat Kevin Butler aber auch ein Faible für den Kern einer jeden Bücherei: „Meine Liebe für das geschriebene Wort ist groß. Man muss begeistert sein, das ist Teil des Berufs.“ Welche Bücher er gerade empfehlen kann? Aus seinem Nachttisch liegt zum einen „Das Ende der Ehe“ von Emilia Roig. „Gut geschrieben und sehr spannend: Was würde passieren, wenn es die Ehe nicht geben würde und alle freier sein könnten?“ Zum anderen ist Kevin Butler ein großer Fantasy-Fan und liest als solcher gerade das Buch „Air Awoken“ von Elise Kova, in der ein Mädchen ihre Fähigkeit für Elementarmagie entdeckt.

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(Erstellt am 20. Juli 2023)