Sebastian Schmitt leitet die Villa Merkel

Den Begriff Traumjob möchte Sebastian Schmitt eigentlich ungern in den Mund nehmen. Aber wenn der frisch gebackene Leiter der Villa Merkel erzählt, was ihn alles an seinem neuen Posten glücklich macht, dann kommt das einem Traumjob ziemlich nahe.

Mann mit kurzen brünetten Haaren, Brille und Dreitagebart steht im Grünen
© Léon El Labani

Das fängt schon mit der Fahrt ins Büro an. Die kann Sebastian Schmitt nämlich von seinem Wohnort Obertürkheim mit dem Fahrrad zurücklegen: „Das ist einfach super“, sagt er. Und wesentlich angenehmer als das Pendeln nach Rastatt - dort war der Kulturmanager, Kunst-, Medien- und Museumswissenschaftler zuvor Leiter der Städtische Galerie Fruchthalle. „Die Leitung der Villa Merkel ist für mich eine logische berufliche Weiterentwicklung. Es ist ein Glücksgriff, dass dies hier in der Region möglich ist, wo ich verwurzelt bin“, sagt der 39-Jährige, der sich darauf freut, nun in die Fußstapfen seiner renommierten Vorgängerinnen und Vorgänger zu treten und ein größeres Haus führen zu können.

Und eben nicht nur ein Haus: „Das Reizvolle an der Villa Merkel ist ja, dass ein Park dazu gehört und sich dadurch viele Gestaltungsspielräume und Möglichkeiten eröffnen“, sagt der gebürtige Pfälzer. Die Villa Merkel kennt er übrigens seit einigen Jahren - und zwar als Besucher: „Tatsächlich war die erste Ausstellung, die ich 2019 nach meinem Umzug nach Stuttgart gesehen habe, im Bahnwärterhaus“, erzählt er. Aus der Besucherperspektive könne er nun Inspiration schöpfen: „Das Leitsystem im Haus können wir auf jeden Fall optimieren“, sagt Sebastian Schmitt, der zudem das Thema Barrierefreiheit als große und wichtige Herausforderung identifiziert hat. „Da müssen wir eine Lösung entwickeln, um das Haus barriereärmer zu gestalten“

Um den Abbau von Barrieren geht es im Grunde auch bei einem weiteren Schwerpunkt, den er für seine Arbeit sieht. „Wir werden uns Gedanken machen, wie wir offener für die Stadtgesellschaft werden können“, sagt Sebastian Schmitt, der mit seinem Team auch ein Leitbild für die Villa Merkel erarbeiten möchte. Grundlage ist das neue Nutzungskonzept, das im Frühjahr im Kulturausschuss vorgestellt worden ist und ebenfalls vorsieht, die städtische Galerie mehr ins Bewusstsein der Esslingerinnen und Esslinger zu bringen.

„Im Kunstbetrieb gibt es schon noch oft diese Elfenbeinturmhaltung. Das ist aber nicht mein Ansatz“, sagt Sebastian Schmitt. Stattdessen sei es ihm ein Anliegen, auch komplexe Inhalte so zu vermitteln und zu kommunizieren, dass sie wahrgenommen werden. Zumal es ihm bei der Programmgestaltung wichtig ist, aktuelle Themen der Gesellschaft aufzugreifen: „Ich denke, dass es Aufgabe der zeitgenössischen Kunst ist, gesellschaftliche Prozesse zu reflektieren und dann wieder in die Gesellschaft hineinzutragen.“ Vorgenommen hat er sich, dabei den Außenbereich mehr mitzudenken: „Die Ausstellungen sollen nicht an der Wand der Villa Merkel aufhören, sondern im Park weitergehen. Dort sind jetzt schon unheimlich viele Menschen unterwegs, zum Spazierengehen oder Abhängen. Sie können mit Kunst in Kontakt kommen.“ Ein großartiges Projekt sei auch der Stadtacker der Villa Merkel. Das gemeinsame Gärtnern ermögliche eine Teilhabe, die er sich noch öfter wünscht: „Wir haben schon vieles, das sehr gut ist. Jetzt schaue ich zusammen mit dem tollen Team, wo wir updaten wollen und Neues aufbauen.“

Stadt Esslingen am Neckar

Kulturamt

Villa Merkel
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73728 Esslingen am Neckar
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Sebastian Schmitt

Leitung

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(Erstellt am 10. Oktober 2023)