Katharina Schaller

Ihre Bewerbung hat die Jury überzeugt: Katharina Schaller aus Regensburg erhält das Hochwacht-Stipendium 2023, das von der Stadt Esslingen am Neckar gemeinsam mit der Wüstenrot-Stiftung vergeben wird. 

Portrait von Katharina Schaller

„Das Stipendium bedeutet für mich eine riesige Wertschätzung meiner Arbeit. Besonders freue ich mich über die Möglichkeit, mich völlig ohne Ablenkung nur meiner Arbeit widmen zu dürfen und von der Stadt Esslingen dabei unterstützt zu werden“, sagt Katharina Schaller, die zwischen Mai und Oktober 2023 als vierte Hochwacht-Stipendiatin auf der Esslinger Burg leben und arbeiten wird.

Stadtbefestigungen im Süddeutschen Raum vom 10. bis ins 17. Jahrhundert

Seit 2019 erforscht Katharina Schaller „Stadtbefestigungen im Süddeutschen Raum vom 10. bis ins 17. Jahrhundert“. Im Fokus ihres Dissertationsvorhabens stand bisher das Beispiel der Regensburger Stadtbefestigung, jedoch habe sie „mittlerweile einen Bearbeitungsstand erreicht, der eine vergleichende Einordnung mit weiteren Befestigungen erforderlich macht“, so die Stipendiatin. Die Esslinger Stadtmauern seien in übergeordneten Kategorien wie Ausdehnung, Mauerwerkstechniken, wehrtechnischen Aspekten und der zeitlichen Einordnung durchaus mit den Regensburgern vergleichbar. Auch die damals ähnliche politische, reichsstädtische Struktur und der besonders gute Erhalt der Stadtbefestigung sprächen für den Vergleich. 

So wird die Hochwacht, in der alle Stipendiat:innen ein halbes Jahr wohnen und forschen, selbst zum Forschungsgegenstand des Stipendiums, denn sie ist Teil der Stadtbefestigung Esslingens – sie war das Domizil eines der Hochwächter, der die Aufgabe hatte, die Bewohner:innen der Stadt rechtzeitig vor Brand und Feind zu warnen. Für Katharina Schaller seien die verschiedenen Mechanismen der Be- und Überwachung der Stadt, die sich zu großen Teilen aus der geographischen Lage, aber auch aus den politischen Situationen ableiten lassen, besonders interessant. Sie erklärt: „In Regensburg ist kein isoliertes Amt des Hochwächters bekannt. Vielmehr erstreckt sich diese Aufgabe über die in Wachten organisierte Stadt, die ihrerseits eine Vielzahl, verschiedenartiger ‚Wachttürme‘ aufweist, welche wiederum noch anderen Zwecken dienten. Umso spannender ist der Vergleich mit einer baulichen Einrichtung wie der Hochwacht, die den Stellenwert und das Schutzsystem in Esslingen betont.“

Katharina Schaller hat 2015 ihr Architekturstudium an der TU München mit dem Bachelor abgeschlossen, dem ein Masterstudium der historischen Bauforschung an der OTH Regensburg folgte (Abschluss 2018). Ihr Dissertationsprojekt verfolgt sie seit 2019 am Lehrstuhl für Baugeschichte der TU München. In Esslingen wird die Stipendiatin durch das Landesamt für Denkmalpflege sowie durch die städtischen Einrichtungen, die für die 
(Bau-)Geschichte der Stadt zuständig sind, begleitet. Während der Laufzeit des Hochwacht-Stipendiums wird Katharina Schaller in die Esslinger Kulturlandschaft eingebunden und erhält die Möglichkeit, den Arbeitsfortschritt sowie das abgeschlossene Forschungsprojekt der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Ausbildung

Seit 2019 TUM School of Engineering and Design; Technische Universität München, Forschungsvorhaben am Lehrstuhl für Baugeschichte, Historische Bauforschung und Denkmalpflege, Arbeitstitel: Die Entwicklung der Stadtbefestigung Regensburgs vom Frühmittelalter bis ins 19. Jahrhundert (Betreuer: Prof. Dr.-Ing. A. v. Kienlin
2016–2018 Master Studium der historischen Bauforschung an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg
2013–2014 Auslandsstudium an der École Nationale Superieur d’achhitecture et de paysage Bordeau
2011–2015 Bachelor Studium der Architektur an der Technischen Universität München

Berufserfahrung und Weiterbildung (Auswahl)

Seit 2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Baugeschichte, Historische Bauforschung und Denkmalpflege an der Technische Universität München
Seit 2020 Mitarbeit im Architekturbüro Ebeling, Bereich Bauforschung und Denkmalpflege
2018–2020 Wissenschaftliche Hilfskraft am Architekturreferat des Deutschen Archäologischen Instituts
2018–2019 Mitarbeit am Forschungsprojekt zum Leonidaion in Olympia (Griechenland)
2017 Freie Mitarbeit an Projekten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Regensburg
2014–2016 Mitarbeit im Architekturbüro Boschmann + Feth GmbH, München

Kontakt

Stadt Esslingen am Neckar

Kulturamt

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Rathausplatz 3
73728 Esslingen am Neckar
Telefon 0711 3512-2644
Laura Breier

Kulturmanagerin