Damit man sich in Esslingen sicher fühlt

Zwei Expertinnen berichten von der Arbeit und den Herausforderungen der Kommunalen Kriminalprävention.

KKP-Expertinnen Monika Bradna und Katja Weßner mit Bürgermeister Yalcin Bayraktar

Bürgermeister Yalcin Bayraktar übergibt die Leitung der KKP von Katja Weßner (Mitte) an Monika Bradna.

Bereits im Jahr 1998 wurde die Kommunale Kriminalprävention (KKP) in Esslingen ins Leben gerufen. In den vergangenen zwölf Jahren trieb Katja Weßner diese Initiative voran. Nun gibt sie die Aufgabe an ihre Kollegin Monika Bradna weiter. Im Interview berichten sie, was hinter der KKP steckt, was damit erreicht werden kann und wie einen die Aufgabe persönlich verändert.

Wie würden Sie die KKP in einem Satz beschreiben?

Weßner: Im Grunde versuchen wir mit der Initiative, für alle Bürgerinnen und Bürger ein gutes Stadtklima herzustellen, in dem sie sich wohlfühlen und sich rund um die Uhr gerne in Esslingen aufhalten. Wir beschäftigen uns also mit dem subjektiven Sicherheitsempfinden und kümmern uns um Trends und Tendenzen, schon bevor diese in amtlichen Kriminalstatistiken auftauchen.

Bradna: Ein ganz praktisches Beispiel ist etwa die städtebauliche Kriminalprävention. Wenn wir bereits bei der Bebauung oder beim Anlegen von Grünflächen darauf achten, dass keine dunklen Ecken oder dicht bewachsene Flächen entstehen, können wir ganz einfach Situationen vermeiden, in denen sich viele Menschen unwohl fühlen. Wir wollen also nicht bloß Straftaten verhindern, sondern setzen schon viel früher an.

Wie wollen Sie das erreichen?

Weßner: Wir tragen keine Uniform und arbeiten viel im Hintergrund. Deswegen ist die KKP nach außen hin nicht immer sichtbar. Tatsächlich verfügen wir aber über ein enormes Netzwerk und stehen ständig im engen Austausch mit anderen Organisationen und Institutionen. So können wir zu möglichen Problemen jede Menge Meinungen und Sichtweisen einholen und am Ende gemeinsam zu einer Lösung kommen. Und wir können in Krisensituationen äußerst schnell reagieren.

Was unterscheidet die KKP von der Polizei?

Bradna: Unser Schwerpunkt ist die präventive Arbeit in Ergänzung zur polizeilichen Arbeit. Während sich die Polizei um die Verfolgung von Straftaten kümmert, setzt die KKP im Vorfeld an. Ganz konkret geht es zum einen um die Sensibilisierung der Bürgerschaft und zum anderen um die Vermeidung von Tatgelegenheiten in Esslingen.

Weßner: Beim Polizeipräsidium in Reutlingen gibt es eine Abteilung für Kriminalprävention und das Esslinger Polizeirevier ist in Sachen Prävention schon immer sehr gut aufgestellt. Hier gibt es mittlerweile sogar zwei Präventionsbeamte. Mit beiden stehen wir in engem Kontakt und arbeiten seit Jahren super zusammen.

Was sind die größten Erfolge der KKP?

Weßner: In den letzten zwölf Jahren haben wir zusammen mit unseren Netzwerkpartnern unglaublich viele Projekte umgesetzt. Sei es die „Wilde Pause“, in der sich Kinder auspowern können und spielerisch den respektvollen Umgang miteinander lernen, das Mitternachtssoccer als Angebot für Jugendliche oder die Arbeit des mobilen Jugendbüros am Bahnhof. Am sichtbarsten in Esslingen sind wohl die „Kelly-Inseln“ als Anlaufstellen für Kinder in großen oder kleinen Nöten. Und ich könnte noch viel mehr aufzählen …

Bradna: Ein großer Erfolg ist für mich auch die Tatsache, dass das große Engagement der vielen Esslinger Organisationen von uns als Stadt gesehen, wertgeschätzt und gefördert wird. Und nicht zu vergessen das erste Sicherheitsfestival „Auf deiner Seite“ im letzten Jahr, als viele Vereine, Organisationen und Einrichtungen in der Ritterstraße ganz niederschwellig ihre Angebote zur Präventionsarbeit vorstellen konnten. Das wird eine meiner ersten größeren Aufgaben, in die Planungen für die zweite Auflage des Sicherheitsfestivals einzusteigen, das voraussichtlich 2025 stattfinden wird.

Was nehmen Sie mit aus zwölf Jahren KKP?

Weßner: Ich habe vor allem gelernt, andere Wahrnehmungen und Meinungen wertzuschätzen und stets zu versuchen, ein Verständnis für andere Positionen zu entwickeln. Gerade bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, sich aufeinander einzulassen und nicht auf seinem Standpunkt oder auf Paragrafen zu beharren. Genau das ist für mich auch das Erfolgsrezept der KKP.

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(Erstellt am 12. Oktober 2023)