Mit moderner Technik gegen Eis und Schnee

Mit moderner Technik und einer Bereitschaft nahezu rund um die Uhr sorgt der städtische Winterdienst dafür, dass Straßen und Wege im Winter frei von Schnee und Eis bleiben.

Räumfahrzeug schiebt Schnee auf der Straße zur Seite

Als in Esslingen letzte Woche der erste Schnee des Jahres fiel, hieß es für die Mitarbeitenden des Winterdiensts im städtischen Bauhof: Auf zum Einsatz! „Über 40 mal pro Winter rücken wir durchschnittlich aus“, berichtet Volker Steimer, Meister der Straßenunterhaltung. Dann kommen acht große Räum- und Streufahrzeuge sowie weitere Traktoren und kleinere Fahrzeuge zum Einsatz. „Während die Kolleg:innen des Grünflächenamts Fußwege, Plätze und kleinere Brücken räumen, schieben wir Schnee von den Straßen und streuen sie“, erklärt er.

Digitaler Helfer reduziert Salzverbrauch

Unterstützt werden die Mitarbeitenden des Winterdiensts dabei inzwischen von modernster Technik wie dem sogenannten ThermoMat und Wetter-Apps. „Sechs unserer acht großen Fahrzeuge haben wir bereits mit dem ThermoMat ausgestattet, die anderen folgen“, berichtet Joachim Rauer, Leiter des Fuhrparks. „Indem das Gerät vorne am Fahrzeug die Temperatur der Fahrbahn misst, regelt es automatisch die Menge an Salz, die wir hinten am Fahrzeug auf die Straße streuen.“

„Früher mussten die Fahrer gleichzeitig Lenken, Schalten, den Schneepflug vorne am Fahrzeug bedienen und die Menge an Streusalz regeln – mit nur zwei Händen“, erzählt Joachim Rauer, der Fuhrparkleiter. Inzwischen werden die Mitarbeitenden des Winterdiensts von moderner Technik unterstützt. An einem Bedienpult in der Fahrerkabine können die Mitarbeitenden den Zustand der Fahrbahn einstellen: Von leichtem Raureif bis hin zur schneebedeckten Fahrbahn. Zudem misst der ThermoMat vorne am Fahrzeug die Temperatur der Fahrbahn und regelt automatisch die Menge an Salz, die hinten am Fahrzeug auf die Straße gestreut wird. „Sechs unserer acht großen Fahrzeuge haben wir bereits mit dem ThermoMat ausgestattet, die anderen folgen“, berichtet Rauer.

So verbraucht der Bauhof über 30 Prozent weniger Streusalz. „Damit schonen wir nicht nur die Umwelt, sondern sparen auch bares Geld“, erklärt Joachim Rauer. Bereits 2004 wurde der erste ThermoMat angeschafft – und nach guten Erfahrungen wurden weitere Fahrzeuge damit ausgestattet.

Übrigens: Gestreut wird heutzutage nicht mehr mit purem Salz. Vielmehr nutzt der städtische Winterdienst ein Gemisch aus Wasser und Salz aus der Region. Dieses wird zu einer 21-prozentigen Salzwasserlösung aufbereitet. Sie haftet im Vergleich zu herkömmlichem Streusalz besser auf der Straße und taut Eis und Schnee wesentlich schneller auf. Rund 2.000 Liter dieses Solegemischs kann der Bauhof mit seinen Anlagen pro Stunde selbst herstellen. Über einen gesamten Winter hinweg werden rund 300 bis 400 Tonnen Salz verbraucht.

Wetterdaten per App

Auch bei der Einsatzplanung nutzt der Winterdienst der Stadt Esslingen technische Hilfsmittel: Neben aktuellsten Daten der Wetterdienste setzen die Mitarbeitenden auf eigene Wetterstationen in den Höhenlagen und an den Hauptverkehrsbrücken. Per App liefern die Stationen rund um die Uhr Daten wie Temperatur oder Taupunkt und sogar ein Foto des aktuellen Zustands von Straße und Gehweg. All diese Daten ermöglichen eine einigermaßen verlässliche Vorhersage für Einsätze.

Doch damit nicht genug: „Zusätzlich drehen wir morgens gegen 3:30 Uhr eine Runde und schauen an verschiedenen Stellen, ob wir dort streuen oder sogar räumen müssen“, erklärt Volker Steimer. Über den ganzen Tag hinweg finden weitere Kontrollfahrten statt, Feierabend ist für die letzten Fahrer erst um 1:00 Uhr nachts. „Dazu arbeiten wir im Winter mit einem System aus drei Schichten. So sind wir nahezu rund um die Uhr in Bereitschaft“, sagt der Meister der Straßenunterhaltung.

Räumung nach Plan

Geräumt werden die Esslinger Straßen nach einem genauen Plan. „Alle Straßen sind in eine A-, B- oder C-Kategorie eingeteilt“, berichtet Joachim Rauer. Die sogenannten A-Straßen werden zuerst geräumt und gestreut, da sie als gefährliche Stellen bekannt und absolut verkehrswichtig sind. Anschließend folgen B-Straßen, die ebenfalls häufig genutzt werden. In der C-Kategorie sind schließlich hauptsächlich Wohnstraßen enthalten, die in der Regel nicht geräumt werden. „Allein durch die Räumung der A- und B-Straßen kommen wir auf mehr als 300 Kilometer, die wir Meter für Meter abfahren müssen“, erklärt Joachim Rauer.

Neu hinzu kommt in diesem Jahr ein Pilotprojekt zur Räumung von Radwegen. Entlang der Radachsen sollen die Wege ebenfalls regelmäßig geräumt und gestreut werden. Das betrifft vor allem die Wege von Ost nach West, also aus Richtung Zell nach Mettingen, sowie die Wege von Nord nach Süd, beispielsweise von Berkheim, Rüdern oder dem Zollberg in Richtung Innenstadt.

Falschparker als Hindernis

Um beim Räumen und Streuen von Straßen möglichst zügig voranzukommen, sind die Mitarbeitenden des Winterdiensts auch auf die Bürger:innen angewiesen. „Immer öfter parken Autos in Kreuzungsbereichen oder sogar im Parkverbot. Da gibt es dann für unsere großen Fahrzeuge kein Durchkommen mehr und wir können die Straßen nicht bedienen“, berichten die Mitarbeitenden des Winterdiensts gleichermaßen.

Außerdem sind Bürger:innen verpflichtet, Gehwege vor ihren eigenen oder gemieteten Grundstücken und Gebäuden selbst zu räumen und verkehrssicher zu machen. Ist auf keiner Straßenseite ein Gehweg vorhanden, müssen die Anwohner:innen einen mindestens einen Meter breiten, begehbaren Streifen frei räumen.

Außerdem sind Bürger:innen verpflichtet, Gehwege vor ihren Grundstücken selbst zu räumen und verkehrssicher zu machen. Ist auf keiner Straßenseite ein Gehweg vorhanden, müssen die Anwohner:innen einen mindestens einen Meter breiten, begehbaren Streifen frei räumen.

Hans-Joachim Pietsch, Leiter des städtischen Bauhofs, zeigt sich optimistisch: „Wenn jeder sprichwörtlich vor seiner Haustür kehrt und wir die Straßen ohne Hindernisse befahren können, sind wir für den Winter gut gewappnet.“

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