Berührender Besuch in der Ukraine

Zwanzig Minuten vor der Ankunft wurde Luftalarm ausgelöst. Keinen Tag nach der Abreise gab es eine massive Welle russischer Angriffe. Es war schon ein ganz besonderer städtepartnerschaftlicher Besuch, den Oberbürgermeister Matthias Klopfer und Katrin Radtke, die Beauftragte für Städtepartnerschaften, vergangene Woche in der Ukraine erlebt haben.

Geschenk an Esslingen
Blick auf die Altstadt
Besuch bei der Feuerwehr
Besuch bei der Feuerwehr
Besuch bei der Feuerwehr
Blick auf die Burg am Abend
Blick auf Stadt von Burg
Blumensträuße für die Kranzniederlegung
Gruppenfoto des offiziellen Gesprächs im Rathaus
Klopfer und Positko mit Fußball
Besuch des Krankenhauses
Besuch des Krankenhauses
Gruppenfoto beim Besuch des Krankenhauses
Gespräch mit Soldaten im Krankenhaus
Denkmal für gefallene Soldaten
Denkmal für gefallene Soldaten
Denkmal für gefallene Soldaten
Besuch der Schule
Gruppenfoto vom Besuch der Schule
Gruppenfoto vom Besuch der Schule
Schulkinder verarbeiten die Erlebnisse kreativ beim Tanzen
Unterzeichnung der Partnerschaftsvereinbarung
Unterzeichnung der Partnerschaftsvereinbarung

Sie haben eine tagelange Fahrt auf sich genommen, um zum ersten Mal die Stadt Kamianets-Podilskyi zu besuchen, mit der Esslingen eine Solidaritätspartnerschaft aufbaut.

Jede Familie ist vom Krieg betroffen

„Wir sind verändert zurückgekommen“, erzählt Matthias Klopfer und berichtet von vielen berührenden Begegnungen. Mit dem Bürgermeister Mykhailo Positko, der seinen Bruder im Krieg verloren hat. Mit der Dolmetscherin, die nicht weiß, wo ihr Vater ist. Mit verletzten Soldaten, die in Kamianets-Podilskyi behandelt werden. Mit den Schülerinnen und Schülern, die ihre Kriegserlebnisse tanzend verarbeiten. Die Stadt mit ihren 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist zwar äußerlich unversehrt geblieben, „aber die Folgen für die Seelen der Menschen sind überall zu spüren. Es gibt keine Familie, die nicht vom Krieg betroffen ist“, sagt Matthias Klopfer.

Obwohl 25.000 Geflüchtete in der Stadt sind, obwohl die Herausforderungen für die Stadt dadurch riesig sind, gehe das Leben relativ normal weiter. Gerade ist die Stadt in die Festivalsaison gestartet, „es werden dort 40 verschiedene Festivals gefeiert“, erzählt Katrin Radtke und berichtet von abendlichen Spaziergängen in der Stadt, von geöffneten Kneipen, Restaurants und Cafés. „Es gibt eine ganz große Zuversicht, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt. Und es ist ganz klar, dass die Ukraine Mitglied der Europäischen Union wird“, erzählt Matthias Klopfer.

So will Esslingen der ukrainischen Stadt helfen

Die kleine Esslinger Delegation hat den Besuch in Kamianets-Podilskyi nicht nur dazu genutzt, eine Urkunde zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu unterzeichnen. „Wir haben auch die verschiedenen Akteurinnen und Akteure kennengelernt und uns ein Bild davon machen können, was gebraucht wird“, erzählt Katrin Radtke. Auf dem Programm stand zum Beispiel ein Besuch auf der Feuerwache, die mit zwei Fahrzeugen für eine Stadt in der gleichen Größe wie Esslingen auskommen muss. „Zudem ist derzeit immer die Hälfte der Feuerwehrmänner an der Front, um dort zu helfen“, erläutert Katrin Radtke und erzählt von kaputten Uniformen und Fahrzeugen. Um die Situation der Feuerwehr zügig zu verbessern, soll noch im Mai Ausrüstung nach Kamianets-Podylskyi geliefert werden. „Und wir planen, vier Fahrzeuge aus unserem Bestand zu überführen“, berichtet Matthias Klopfer.

Erste Lieferungen noch vor dem Sommer

Als eindrücklich beschreiben beide den Besuch im Krankenhaus, wo sie sich die Kinder- und Frauenklinik sowie die Intensivstation anschauen konnten. „Da will man nicht landen“, berichtet Matthias Klopfer mit Blick auf die teils rudimentäre Ausstattung. Deswegen sei man mit dem Esslinger Klinikum in Kontakt, soll eine Materiallieferung nach Kamianets-Podilskyi am besten noch vor dem Sommer organisiert werden.

Ein weiteres Projekt, das beide gerne unterstützen würden, ist eine Kinder- und Jugendfarm, die ein Rückzugsort für Kinder darstellt. Ihre Situation hat Katrin Radtke und Matthias Klopfer besonders bewegt: „Die Schule hat erst seit September wieder geöffnet, die Kinder haben ständig einen Rucksack mit Wasser und einer Decke dabei, falls sie wegen einem Luftalarm in den Keller müssen. So stellt man sich die Schulzeit nicht vor“, sagt Matthias Klopfer.

Büro des Oberbürgermeisters

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Rathausplatz 2
73728 Esslingen am Neckar
Telefon 0711 3512-2570
Nicole Amolsch

Amtsleitung
Pressesprecherin

Gebäude Neues Rathaus
Raum 110

Esslingen auf

social-media-icons wie im footer plus youtube

Newsletter