Interimsbau soll Raumnot in zwei Schulen lindern
Das Schelztor-Gymnasium und die Seewiesenschule erfreuen sich großer Beliebtheit und verzeichnen steigende Schülerzahlen. Daher sollen sie zum kommenden Schuljahr zusätzliche Klassenzimmer in Modulbauweise erhalten.

Das Schelztor-Gymnasium und die Seewiesenschule erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Mit steigenden Anmeldezahlen wächst jedoch auch der Platzbedarf, schon jetzt reichen die vorhandenen Räume kaum aus. Spätestens ab dem Schuljahr 2026/27 werden zusätzliche Klassenzimmer dringend benötigt. Ein Interimsbau in Modulbauweise soll nun Abhilfe schaffen.
Warum der Bedarf so groß ist
Das Schelztor-Gymnasium ist seit dem Schuljahr 2023/24 in allen Klassenstufen vierzügig, obwohl es ursprünglich nur für dreieinhalb Züge geplant war. Durch die Rückkehr zu G9, die Baugebiete im Esslinger Norden sowie vorhandene Baufläche wird der Raumbedarf noch einmal deutlich steigen.
Auch die Seewiesenschule wächst: Sie ist in der Sekundarstufe schon heute in drei Jahrgängen dreizügig, zudem steigen in der Grundschule die Anmeldezahlen kontinuierlich. Zusätzlich nimmt die Nachfrage nach Ganztagsangeboten weiter zu. Eine Ganztagsquote von fast 85 Prozent sorgt dafür, dass auch Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume dringend gebraucht werden.
Modulbauten an der Barbarossastraße
Im November 2024 hatte der Gemeinderat die städtische Gebäude Esslingen (SGE) beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für einen Interimsbau für das Schelztor-Gymnasium vorzulegen. Im Juni 2025 wurde beschlossen, in die Machbarkeitsstudie auch zusätzliche Räume für die Seewiesenschule aufzunehmen. Die überarbeitete Planung sieht nun sechs Klassenzimmer für das Schelztor-Gymnasium und drei für die Seewiesenschule vor. Hinzu kommen zwei Teamstationen, ein Aufenthaltsbereich sowie die notwendigen Nebenräume.
Als Standort hat sich der östliche Teil des Parkplatzes an der Barbarossastraße, nahe der Sporthalle Serach, herauskristallisiert. Dieser Platz bietet unter anderem Vorteile für die Baustellenlogistik und den Schülerverkehr. Außerdem erfolgen dort geringere Eingriffe in die Grünflächen und der Standort stünde einem möglichen Erweiterungsneubau des Schelztor-Gymnasiums nicht im Weg.
Die neuen Räume sollen zweigeschossig in Holz-Modulbauweise entstehen. Eine kompaktere, dreigeschossige Variante wurde geprüft, aber wegen hoher Anforderungen an Statik und Brandschutz wieder verworfen. Der modulare Charakter hat den Vorteil, dass die Bauten zukünftig auch an anderen Schulstandorten genutzt werden könnten.
Finanzierung und Zeitplan
Innerhalb der Machbarkeitsstudie wurde ein Kostenschätzung erstellt um die Planungs- und Erschließungsmaßnahmen sowie die zukünftige Miete für den kommenden Haushalt zu berechnen. Der Modulbau wird neue Schulmöblierungen erhalten, die direkt aus dem Budget des Amts für Bildung, Erziehung und Betreuung finanziert wird.
Ob die Stadt den Modulbau mietet oder kauft, ist noch offen. Ein Kauf wäre ebenfalls möglich, erfordert jedoch eine separate Finanzierungsvorlage. Die Ausschreibung soll beide Optionen berücksichtigen, damit später die wirtschaftlich sinnvollste Variante gewählt werden kann.
Damit der Interimsbau rechtzeitig zum Schuljahr 2026/27 zur Verfügung steht, ist ein straffer Zeitplan vorgesehen. Im September 2025 hat der Gemeinderat den Baubeschluss gefasst. Schon im Oktober startet die Ausschreibung, bis Ende November soll der Auftrag vergeben sein. Für die Produktion und Aufstellung der Module sind rund sieben Monate eingeplant. Wenn alles nach Plan läuft, können die Schülerinnen und Schüler im September 2026 in die neuen Räume ziehen.
Büro des Oberbürgermeisters