Sicher durch die Grillsaison
Mit den ersten warmen Tagen beginnt für viele die schönste Zeit des Jahres: die Grillsaison. Doch wo Rauch aufsteigt, lauern auch Risiken. Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu zahlreichen Grillunfällen, viele davon mit schweren Verletzungen oder Bränden. Die Feuerwehr Esslingen ruft deshalb zu besonderer Vorsicht auf.

„Die Temperaturen, die beim Grillen entstehen, werden oft unterschätzt“, warnt Andreas Gundl, Leiter der Stabsstelle Besondere Gefahrenabwehr bei der Feuerwehr Esslingen. Flammen im Grill können bis zu 800 Grad Celsius erreichen, die Glut rund 500 Grad und selbst das Gehäuse eines Metallgrills ist oft noch über 400 Grad heiß. Besonders Kinder sind gefährdet, weil sie diese Hitze weder sehen noch richtig einschätzen können.
Zu den häufigsten Unfallursachen zählen Stichflammen beim Anzünden durch ungeeignete Brennstoffe wie Spiritus oder Benzin. Auch ein falsch aufgestellter Grill in der Nähe von brennbaren Materialien, Funkenflug bei Wind oder Nachlässigkeit in geselliger Runde führen immer wieder zu gefährlichen Situationen. Wer mit Gas grillt, sollte zudem regelmäßig Schläuche und Anschlüsse auf Dichtheit prüfen, denn austretendes Gas ist hoch explosiv.
Für ein sicheres Grillvergnügen empfiehlt die Feuerwehr, den Grill immer auf einem feuerfesten Untergrund und mit ausreichend Abstand zu Gebäuden, Büschen oder trockenem Gras zu betreiben. In geschlossenen Räumen darf nicht gegrillt werden – es besteht Erstickungsgefahr. Als Anzündhilfe sollten ausschließlich geprüfte Grillanzünder verwendet werden. Offenes Feuer sollte nie unbeaufsichtigt bleiben, insbesondere nicht bei starkem Wind oder wenn Kinder oder Haustiere in der Nähe sind. Ein Eimer Wasser und ein Feuerlöscher oder zumindest ein Gartenschlauch sollten immer griffbereit sein.
Gundl betont: „Der Grill ist kein Spielplatz. Erwachsene müssen Kinder über die Gefahren aufklären und ihnen ein sicheres Verhalten vorleben.“ Wird dennoch jemand verletzt, sollten Brandwunden sofort mit Wasser gekühlt und anschließend steril abgedeckt werden. Bei größeren Verletzungen muss umgehend der Rettungsdienst gerufen werden.
Mit Achtsamkeit und der nötigen Vorbereitung kann der Sommer ganz ohne Zwischenfälle genossen werden – und die Grillparty endet nicht in der Notaufnahme.
Büro des Oberbürgermeisters