Fragenflut zur Grundsteuer

Hunderte Anrufe, Mails und Schreiben erreichen jeden Tag die Stadtkämmerei. Meistens ist die Stadt allerdings nicht die richtige Ansprechpartnerin. Zu den häufigsten Anliegen gibt es Infos auf der Website. 

Kämmereileiterin Birgit Strohbach

Wer Grund und Boden besitzt, der muss seit diesem Jahr eine neue Grundsteuer bezahlen. Nachdem die Bescheide verschickt wurden, erreichen die Stadtverwaltung jeden Tag hunderte Mails und  Anrufe. Kämmereileiterin Birgit Strohbach gibt im Gespräch Einblick in die Situation und verrät, was sie sich von einer guten Fee wünschen würde.

Frau Strohbach, seit 21. Januar werden die Grundsteuerbescheide verschickt. Nehmen Sie uns mit in Ihr Amt – was ist dort seit dem Versand los?

40.000 Stück - wurden montags verschickt und ab Dienstag glühten in der Kämmerei die Drähte. Wir bekommen momentan jeden Tag etwa 250 Anrufe und mindestens nochmal genauso viele Mails. Wir erhalten zudem täglich 300 Schreiben per Post, darunter sind sehr viele Bescheide, die die Post nicht zustellen konnte. Dazu kommen täglich noch rund zehn bis 15 Bürgerinnen und Bürger persönlich vorbei.
Aufgrund dieser Fragenflut sind derzeit bis zu 20 Kolleginnen und Kollegen in der Kämmerei mit der Beantwortung und Bearbeitung beschäftigt. Das ist eine enorme Belastung. Und wir können leider nicht jede Frage und jedes Anliegen sofort beantworten. Es ist zwar verständlich, wenn manche deswegen nach dem Bearbeitungsstand fragen. Letztlich ist das aber eher kontraproduktiv, weil diese Rückfragen ja nochmal Kapazitäten binden.

Was sind Ihre Ziele bei der Bearbeitung?

Uns war und ist es wichtig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger rund um die Grundsteuer informieren und ihre Anliegen loswerden können. Ich finde, dass wir mit unserer Hotline, dem Kontaktformular und den FAQs auf der Homepage ein gutes und breites Angebot haben, das die umfassende Unterstützung gewährleistet. Nun ist es an uns, die aufgekommenen Fragen zu priorisieren und zu bearbeiten. 
Unser oberstes Ziel ist es derzeit, für die erste Fälligkeit Mitte Februar eine möglichst gute Grundlage zu schaffen. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir schon jetzt über tausend SEPA-Mandate anlegen, ändern oder löschen müssen. Und wir müssen alle Änderungen an den Messbescheiden, die uns das Finanzamt schickt, einarbeiten. 

Mal grob geschätzt: wie viele Anfragen sind denn bei der Stadt überhaupt an der richtigen Stelle?

Tatsächlich müssen wir fast alle Steuerpflichtige, die uns wegen der Bescheide anrufen, ans Finanzamt verweisen. Denn die Stadt hat ihre Bescheide ja nur auf Basis der Messbescheide des Finanzamts erstellt. Wenn es also um die Höhe der Grundsteuer geht oder wenn sich die Eigentumsverhältnisse geändert haben, kann das Finanzamt Auskunft geben: poststelle-59@finanzamt.bwl.de.
Für Themen, die die Zahlung betreffen – etwa die Fälligkeiten oder das SEPA-Mandat – sind wir die richtigen Ansprechpartner. Lastschriftmandate können übrigens gerne an sepa@esslingen.de gemailt werden.

Zu welchen Themen werden denn besonders häufig Fragen gestellt?

Das sind vor allem Fragen zur Höhe der Grundsteuer und zu Zahlungsthemen. Also zum Beispiel, ob man auch zahlen muss, wenn man Widerspruch eingelegt hat; warum die Grundsteuer niedriger oder höher ausfällt als bisher und ob das SEPA-Mandat weiter gilt. Wir überarbeiten laufend unsere Informationen auf der Website esslingen.de/grundsteuer und haben sie um Antworten auf die häufigsten Fragen (FAQs) erweitert.

Haben Sie einen Tipp, wo sich Eigentümerinnen und Eigentümer schon einmal ganz gut informieren können?

Ich finde, dass unsere FAQs und auch das Infoschreiben, das den Bescheiden beigefügt war, schon ganz viele Fragen beantworten. Auch die Internetseiten der Finanzverwaltung geben einen guten Überblick. 
In einigen Fällen wird es aber so sein, dass sich die Steuerpflichtigen eine Steuerberatung suchen sollten - eine Rechtsberatung oder Empfehlungen dürfen wir nämlich nicht machen. Das verbietet uns das Gesetz.

Und haben Sie noch eine Bitte an alle, die sich an die Grundsteuer-Hotline wenden?

Wenn die berühmte gute Fee mir drei Wünsche gewähren würde, würde ich sie um Folgendes bitten:
Der erste Wunsch wäre, dass der richtige Ansprechpartner kontaktiert wird. Wenn wir nicht zuständig sind und Anliegen weiterleiten müssen, dann dauert es für die Bürgerinnen und Bürger länger, bis sie Antwort bekommen. Bei Fragen an uns wünsche ich mir, dass die Hotline 0711/3512-1515 angerufen wird und nicht andere städtische Nummern. Nur so können wir zügig antworten.
Als zweites würde ich mir wünschen, dass die Steuerpflichtigen im Moment nicht nach dem Bearbeitungsstand fragen oder eine Eingangsbestätigung verlangen würden. So wird der Mail- und Telefonstau noch länger. Wir sind mit Hochdruck dran - versprochen! Und wir werden gerne weiterhin über den aktuellen Stand informieren.
Mein dritter und vielleicht wichtigster Wunsch wäre, dass die Krankheitswelle einen großen Bogen um uns macht, damit wir so schnell als möglich alle Anfragen bearbeiten können. 

Büro des Oberbürgermeisters

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

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(Erstellt am 06. Februar 2025)