Hainbach fließt in einem neuen Bett

Die Stadt hat den Esslinger Bach auf einer Strecke von 150 Metern renaturiert. Befreit von seinen Mauern kann der Hainbach auf Höhe des Kennenburger Parks nun durch das Gelände mäandern und sich bei Hochwasser ausbreiten.

Blick auf renaturierten Hainbach

Wer schon lange nicht mehr am Goerdelerweg war, der wird das Gelände gegenüber der dortigen Kita kaum wiedererkennen. In neu angelegten Schlingen bewegt sich der Hainbach durch das - zugegebenermaßen noch etwas zarte - Grün. Das Esslinger Bächlein versteckt sich nicht mehr zwischen meterhohen Mauern, sondern plätschert munter über Steine und Kies.
„Mitten in der Stadt hat die Natur ein Stück Freiraum zurückbekommen. Hier wurde eine gute Balance geschaffen: Die Maßnahme ist wichtig für den Hochwasserschutz, sie ist gut für die Natur und die Menschen können ihre Seele baumeln lassen“, fasst Regionaldirekter Dr. Alexander Lahl bei einem Vororttermin gleich mehrere Vorteile der Hainbachrenaturierung zusammen.

Der Verband Region Stuttgart fördert die Maßnahme mit rund 240.000 Euro und übernimmt damit fast die Hälfte der Kosten. Von der Umsetzung der vor kurzem abgeschlossenen Renaturierung ist Dr. Alexander Lahl sichtlich begeistert. Auf rund 150 Metern wurde der Bach samt Uferbereich neu gestaltet. Rund 3.500 Kubikmeter Erde wurden bewegt, um ein neues Bett für den Bach zu schaffen und das Gelände deutlich abzuflachen. „So hat der Bach bei Hochwasser viel mehr Möglichkeiten, sich auszudehnen“, erläutert Baubürgermeister Hans-Georg Sigel. 

Ein Teil des Erdaushubs wurde auf die Baustelle des Neckaruferparks gebracht und dort verwendet. Auch die Steine der ehemaligen Uferbefestigung wurden bei der Gelände- und Ufermodellierung genutzt. Zum Einsatz kommen dabei auch Wurzelstrünke und Stämme gefällter Bäume. Als Ersatz für diese Exemplare wurden bereits neue Bäume gepflanzt. „Wir sind mit Neupflanzungen aber zurückhaltend, weil wir erst einmal beobachten, was von alleine wächst“, erläutert Sascha Arnold vom Grünflächenamt. Bereits jetzt, kurz nach Ende der etwa siebenmonatigen Bauarbeiten, zeigen sich die ersten Sprösslinge. Noch werden einige Uferbereiche mit Kokosmatten gesichert - doch auch an diesen Stellen hat sich erstes Grün durchgesetzt.

Auf der Seite des Spielplatzes Kennenburger Park ist der Zugang zum Wasser noch mit einem Zaun versperrt - damit sollen die jungen Pflanzen geschützt werden. „Ein starker Uferbewuchs bei den etwas tieferen Gumpen ist für die Sicherheit der spielenden Kinder wichtig“, erläutert Renate Aigner, zuständige Mitarbeiterin beim Tiefbauamt. Damit die Kinder trotzdem  in diesem Sommer am Wasser plantschen können, wurde der angrenzende Remsenklingenbach zugänglich gemacht. 

Sascha Arnold berichtet, dass die Tierwelt den Bach bereits zurückerobert: „Wir haben schon Fische gesehen.“ Er ist zuversichtlich, dass der ebenfalls in dieser Gegend gesichtete Feuersalamander das Habitat für sich entdecken wird. „Wir freuen uns in unserer sehr beengten Tallage über jeden Quadratmeter, den wir der Natur zurückgeben können. Deswegen ist das gut investiertes Geld“, sagt Hans-Georg Sigel. Im Rahmen der Konzeption „Esslinger Bachtäler wurden inzwischen einige Bereiche des Hainbachs renaturiert.  „Wir gehen Stück für Stück vor und wollen weiter dran bleiben“, betont Sigel.  

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(Erstellt am 04. Juni 2025)