Leben mit Behinderung

Behinderte Menschen sind Teil der gesamten Familie, der gesamten Stadt und der gesamtem Gesellschaft. Der Wegweiser für Familien möchte Menschen mit Behinderungen, ihre Angehörigen und insbesondere Familien mit behinderten Kindern unterstützen, informieren und Ihnen Mut machen, die in Esslingen vorhandenen Hilfeangebote in Anspruch zu nehmen und intensiv zu nutzen.

Anlaufstellen

Familien mit behinderten Angehörigen brauchen ganz besonders praktische Hilfen und Unterstützung. Diese werden hier aufgeführt. Die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung bietet kostenlos eine Beratung zu allen Fragen der Teilhabe und Rehabilitation. Der kommunale Behindertenbeauftragte übt seine Aufgabe gemäß dem Landesbehindertengleichstellungsgesetz weisungsungebunden aus. Er ist auch als Ombudsperson für Menschen mit Behinderung tätig.
Das Amt für besondere Hilfen des Landkreises Esslingen ist Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung. Dort können Sie finanzielle Leistungen und einen Schwerbehindertenausweis beantragen.

Schulen und Kindergärten für behinderte Kinder

Manche Kinder oder Jugendlichen haben eine Behinderung, Beeinträchtigung, Benachteiligung oder chronische Krankheit. Das kann ihre Entwicklung beeinflussen und zu Lernproblemen führen. In solchen Fällen kann sonderpädagogische Unterstützung wichtig sein.
Kinder mit Behinderungen bekommen passende Förderangebote. Sie können besondere Schulkindergärten besuchen. Diese sind nach Förderbedarf organisiert und an sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren angedockt. Kinder mit Behinderung können aber auch allgemeine, wohnortnahe Kindertageseinrichtungen besuchen und dafür gegebenenfalls eine Integrationshilfe beantragen.
Seit dem 1. August 2015 können Eltern in Baden-Württemberg entscheiden, ob ihr Kind mit festgestelltem sonderpädagogischem Bildungsbedarf ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) oder eine allgemeine Schule besucht. Die Entscheidung ist nicht endgültig. Ein Wechsel oder eine Rückkehr an eine allgemeine Schule ist möglich. Dabei arbeiten Schule, Eltern sowie soziale und therapeutische Dienste eng zusammen.
Im Schulzentrum Rohräckerschule sind Schulen für geistige, körperliche und sprachliche Entwicklung, für kranke Kinder sowie die Förderschule zusammengefasst. Die Schulkindergärten sind den jeweiligen Schulen angeschlossen und über deren Adresse erreichbar.


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Familienentlastende Hilfen und Dienste

Familien mit behinderten Familienangehörigen brauchen praktische Hilfe und Unterstützung im Alltag. Es bleibt oft neben Pflege und Betreuung kaum Zeit zum Verschnaufen. Die Sorge und Betreuung von behinderten Kindern bringt erhebliche körperliche und seelische Belastungen mit sich. Behinderte Menschen sind auch in ihrer Freizeitgestaltung auf die Hilfe anderer angewiesen. Der Familienentlastende Dienst der Lebenshilfe Esslingen entlastet und unterstützt Familien mit behinderten Angehörigen durch einen ambulanten Dienst, durch Freizeit- und sonstige Angebote.

Im Elterntreff Rückenwind treffen sich Eltern, die Kinder mit ganz unterschiedlichen Behinderungen haben. Andere Familien mit Handicap-Kindern kennen lernen, Erfahrungen und Anregungen auszutauschen ist Ziel dieser Treffen. Einmal im Monat montags ab 9.30 Uhr trifft sich die Gruppe im Mütterzentrum Esslingen, Martinstr. 37. Neue Familien sind herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Nicht behinderte und behinderte Kinder gemeinsam

Inklusion in der Kita

Die gemeinsame Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder gibt es in Allgemeinen Kitas und in Schul-Kitas. In der Allgemeinen Kita können Sie Eingliederungshilfe für Ihr behindertes Kind bekommen. Bei der gemeinsamen Erziehung in der Schul-Kita kooperieren die Schul-Kitas mit den Allgemeinen Kitas. Detaillierte Informationen können Sie über die Kita-Fachberatungen erhalten.

Inklusion in der Schule

Gemeinsamer Unterricht von behinderten und nicht behinderten Schülern ist zum Beispiel in Form von Außenklassen möglich. Beispielsweise wird eine Klasse der Schule für geistige Entwicklung in eine allgemeine Schule ausgelagert und kooperiert dort mit einer Klasse. Kinder mit Behinderung können auch ein inklusives Bildungsangebot an einer allgemeinen Schule besuchen. Dazu führt das Staatliche Schulamt eine Bildungswegekonferenz durch. In dieser wird der künftige Lernort und mögliche notwendige Unterstützungsangebote beraten. 

Integration im Arbeitsleben

Integrationsfachdienste beraten und unterstützen beschäftigte Menschen mit Behinderung und deren Arbeitgeber, und darüber hinaus im Auftrag der Deutschen Rentenversicherung arbeitsuchende Menschen mit Behinderung. Ein besonderer Focus der Arbeit der Integrationsfachdienste liegt auf der Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung und von Beschäftigten der Werkstätten für behinderte Menschen auf ihrem Weg zu einem Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
Der Integrationsfachdienst (IFD) wird durch einen Trägerverbund zwischen dem Verein für Sozialpsychiatrie e.V. und dem Kreisdiakonieverband Esslingen getragen. Der Kreisdiakonieverband vertritt den Verbund nach außen. Die strukturelle Verantwortung und die Finanzierung liegen beim Integrationsamt des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales.

Inklusive Freizeitangebote

Im Freizeitbereich ist es besonders wichtig, dass Menschen mit Behinderung nicht ausgeschlossen werden. Es gibt ein breites Spektrum an Freizeitgruppen, -angeboten und Ferienprogrammen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung. In den Ferienprogrammen, die vom Stadtjugendring Esslingen e.V. koordiniert werden, sind Kinder mit Handicap herzlich willkommen. Mit dem Projekt „Mit Mach Momente“ (MiMaMo) macht sich der Stadtjugendring auf den Weg zu einer Beteiligungskultur in Esslingen, bei der die Wünsche und Bedürfnisse von jungen Menschen mit Behinderung im Zentrum stehen. Sie sollen ermutigt werden bei der Gestaltung ihres Lebensumfeldes oder bei Aktionen in ihrem Umfeld mitzuwirken und sich aktiv zu beteiligen.

Wohnen mit Behinderung

Wohnen zu Hause

Grundlage einer selbständigen und den Nicht-Behinderten gleichgestellten Lebensführung ist die eigene Wohnung. Die Wohnung eines behinderten Menschens müssen die spezifischen Bedürfnisse möglichst mitberücksichtigen. Der plötzliche Eintritt einer Behinderung erfordert oft Veränderungen in Form von Wohnraumanpassungen oder Umzug in eine behindertengerechte Wohnung. Ziel ist es behinderte Menschen möglichst schnell und flexibel dabei zu unterstützen.

Betreutes Wohnen

Über die eigene Wohnung hinaus gibt es noch weitere Wohnformen für Behinderte. Das ambulante Betreute Wohnen richtet sich an behinderte Menschen, die in der Lage sind, ihren Lebensbereich überwiegend selbständig zu gestalten und in der Regel in einer Werkstatt für Behinderte Menschen oder auf dem freien Arbeitsmarkt beschäftigt sind.
Sie erhalten die für sie notwendige individuelle Begleitung durch pädagogische Fachkräfte.
Informationen über die Anbieter Betreuten Wohnens erhalten Sie über den Wegweiser für Seniorinnen und Senioren und bei seelisch Behinderten über den Gemeindepsychiatrischen Wohnverbund.

Wohnen in besonderen Wohnformen

Für Menschen mit Behinderungen, die auf ein ganztägiges Betreuungsangebot angewiesen sind, stehen unterschiedliche Wohneinrichtungen zur Verfügung. Stationäres Wohnen kann auch in sogenannten Außenwohngruppen stattfinden.

Links

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