Gemeinsam in Bewegung bleiben

Dieses Jahr gibt es gleich zwei sportliche Geburtstage: Die „Fünf Esslinger“ feiern ihr 20-jähriges Bestehen und die Esslinger Bewegungstreffs werden 15 Jahre alt.

Übende Senior:innen im Schillerpark

Es ist Donnerstagmorgen, kurz nach 10 Uhr im Schillerpark: Rund 25 Frauen und Männer stehen fröhlich auf einem Bein und üben das Balancieren. „Das ist der erste Esslinger – hier geht es um die Balance“, erklärt Beate Latendorf. Seit 2011 engagiert sie sich als Übungsbegleiterin bei den Bewegungstreffs für Seniorinnen und Senioren. Der erste Treff wurde vor 15 Jahren von Willi Scheuter vom Stadtseniorenrat in Hohenkreuz gegründet – heute gibt es bereits 17 Standorte in ganz Esslingen, begleitet von insgesamt 35 Ehrenamtlichen.
Grundlage der Übungen ist das Programm „Die Fünf Esslinger“, das der inzwischen verstorbene Dr. Martin Runge, ehemaliger Chefarzt der Geriatrischen Klinik in Kennenburg, über viele Jahre hinweg entwickelt und wissenschaftlich begleitet hat. Ziel war es, Menschen bis ins hohe Alter fit und aktiv zu halten – durch Übungen zur Balance, Dehnung, Koordination, Beinkraft und Armkraft. „Die Fünf Esslinger sind so beliebt und erfolgreich, dass sie mittlerweile in viele andere Städte exportiert wurden und mehrere Preise gewonnen haben“, berichtet Beate Latendorf. Ihre Kollegin Iris Schenk, mit der sie die Bewegungstreffs ehrenamtlich koordiniert, ergänzt: „Zum Erfolgsrezept gehört auch, dass das Ganze draußen und kostenlos stattfindet.“ Eine Anmeldung ist nicht nötig, Sportkleidung ebenfalls nicht.

Bei Wind und Wetter

Jede Übungsbegleitung bringt eigene Impulse ein – bei Beate Latendorf ist es das Lachyoga, das sie besonders beim dritten Esslinger, dem „Körperschütteln“, einfließen lässt: „Das macht richtig Spaß – da lacht oft der ganze Schillerpark.“ Viele Teilnehmende kommen regelmäßig – bei Wind und Wetter. „Wenn es regnet, gehen wir mit Schirm spazieren oder stellen uns unter, wenn möglich“, erklärt Latendorf. Geräte braucht es keine. Gibt es vor Ort einen stabilen Zaun oder eine Tischtennisplatte, werden diese kurzerhand in die Übungen eingebaut.
Die Bewegungstreffs werden in Kooperation mit dem Stadtseniorenrat und der Stadt Esslingen organisiert. „Geübt wird auf städtischen Grünflächen oder Spielplätzen“, sagt Katrin Gros, die das Bürgerschaftliche Engagement seitens der Stadt koordiniert. Für viele sei der Treff mehr als ein niedrigschwelliges Bewegungsangebot: „Für manche ist es das Highlight der Woche – ein sozialer Treffpunkt, an dem auch Freundschaften entstehen.“

Erfüllendes Ehrenamt

Auch für die Übungsleitenden ist der Bewegungstreff ein Gewinn, wie Beate Latendorf betont: „Ich tue nicht nur etwas für meine eigene Fitness, sondern erlebe ein erfüllendes Ehrenamt, bei dem man sehr viel zurückbekommt. Es ist ein schönes Miteinander – wenn am Ende alle fröhlich vom Platz gehen, bin ich glücklich.“ Der beste Beweis dafür, dass die Fünf Esslinger bis ins hohe Alter fit halten, ist Hedwig Abzieher aus Hohenkreuz: Sie wird im August 99 Jahre alt – und macht noch aktiv mit. Sie ist damit die älteste Teilnehmerin der Bewegungstreffs.
Jedes Jahr kommen neue Standorte hinzu. Aktuell werden neue Engagierte für Zell und Hegensberg gesucht. „Ideal ist es, wenn die Übungsbegleitenden aus dem jeweiligen Stadtteil kommen und zwischen 60 und 70 Jahre alt sind“, sagt Katrin Gros. Wer eine Gruppe anleiten möchte, absolviert eine 2,5-tägige Schulung inklusive Erste-Hilfe-Kurs – die Stadt übernimmt die Kosten, bei anschließender Übungsbegleiter:innentätigkeit.

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(Erstellt am 06. August 2025)