Große Schritte auf großer Baustelle

Hinter den Kulissen: Bei einer exklusiven Baustellenführung rund um das Klinikum Esslingen erhielten die Leserinnen und Leser des Amtsblatts spannende Einblicke in die aktuellen Arbeiten.

Hier entsteht bald die große Baugrube für den Neubau von Haus 2 – im Hintergrund das alte, leergeräumte Hochhaus.
Gruppe läuft durch den Klinikeingang
Interimsgebäude
Blaue Wasserrohre auf dem Boden

Drei Bauabschnitte in 15 Jahren – allein der erste kostet rund 200 Millionen Euro. „Wir planen damit die größte Einzelbaumaßnahme, die es in Esslingen je gegeben hat“, erklärt Christian Wecker, Projektleiter des Klinikumbaus, beim Rundgang über die Baustelle. Der Architekt, der bereits mehrere vergleichbare Projekte geleitet hat, räumt ein: „Es ist sehr stressig, weil wir im laufenden Krankenhausbetrieb bauen – zugleich aber auch faszinierend, denn eine Dimension wie diese habe ich noch nie erlebt.“ Eine akribische Planung ist unverzichtbar, ebenso die zahlreichen Vorarbeiten, die seit 2020 laufen.

Was wird gebaut?

Im ersten Bauabschnitt, der drei Maßnahmen umfasst, wird Haus 2 abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt. Außerdem entsteht eine neue Ringtrasse. Damit Strom, Wärme und Wasser künftig zentral gesteuert werden können, wird mit Haus 12 zudem eine neue Technikzentrale errichtet. Der aktuelle Stand: „Haus 2 ist inzwischen leergeräumt und steht kurz vor dem Abriss, die Modulbauten sind interimsweise bezogen und der Bau der Ringtrasse ist fast abgeschlossen“, fasst Christian Wecker zusammen.
Das Klinikum Esslingen ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt Esslingen – für eine Kommune dieser Größe heute keine Selbstverständlichkeit. Der erste Bauabschnitt wurde 2024 vom Gemeinderat genehmigt, was landes- und sogar bundesweit als starkes Signal für den Standort gewertet worden sei. „Die Modernisierungsentscheidung hat sich sehr positiv auf unsere Stellenbesetzungen ausgewirkt – sowohl in der Pflege als auch im ärztlichen Bereich“, freut sich Anja Dietze, Leiterin der Unternehmenskommunikation.
Geplant, aber noch nicht genehmigt, sind zwei weitere Neubauten, die mit dem neuen Haus 2 verbunden werden sollen. Dieses könne jedoch auch eigenständig bestehen. „Das Verbindungsstück wird begrünt und könnte so bleiben“, erläutert der Architekt. „Erhalten wir die weiteren Genehmigungen, wird die Begrünung entfernt und an den weiteren Neubauten integriert.“

Neubau startet in einem Jahr

Die Baugrube für das neue Haus 2 wird in den kommenden Monaten ausgehoben – sie wird deutlich größer als bisher: „Bis zu 16 Meter tief und 100 mal 40 Meter groß“, betont der Projektplaner. Statisch sei dies anspruchsvoll, da die Wände Meter für Meter sicher verankert werden müssen. Wecker geht davon aus, dass in etwa einem Jahr mit dem Neubau begonnen werden kann.
Die rund 20-köpfige Besuchergruppe des Amtsblatts steht nun an der Stelle, an der später die moderne Liegendzufahrt zur Notaufnahme entsteht. Das neue Gebäude erhält zudem einen großzügigen Patientengarten mit zahlreichen Sitzplätzen im Grünen, einer Kletterwand und einer Tischtennisplatte. Hinzu kommt eine Freitreppe mit „herrlichem Blick ins Neckartal“, wie Wecker schwärmt. Dort wird auch die Pausenterrasse für Mitarbeitende liegen. Direkt darüber ist eine moderne Cafeteria für Patientinnen, Patienten sowie Besucherinnen und Besucher mit Außenbereich geplant.

Topmoderne Versorgung

In den sieben Vollgeschossen mit insgesamt rund 16.000 Quadratmetern Nutzfläche entsteht im ersten Untergeschoss ein zentraler Operationsbereich (ZOP) mit acht hochmodernen OP-Sälen, darunter ein Hybrid-OP. Das ist ein Operationssaal, der Chirurgie und Bildgebung verbindet – für gleichzeitige Eingriffe und Diagnostik, von offenen Operationen bis zu schonenden minimalinvasiven Verfahren.
Im zweiten Untergeschoss ist die Technikzentrale vorgesehen, im Erdgeschoss die zentrale Notaufnahme mit 24 Untersuchungs- und Behandlungsräumen, zwei Schockräumen, zwei CT-Räumen und einem Gipsraum. In den oberen Geschossen folgen die Intensivstation mit 20 Betten sowie die Gynäkologie und Geburtshilfe mit Sektio-OP, fünf Entbindungsräumen und acht weiteren Behandlungsräumen. Im dritten und vierten Obergeschoss entstehen Pflegestationen mit jeweils 40 Betten.
Insgesamt beschäftigt das Klinikum derzeit rund 2000 Mitarbeitende, mehr als 130 Auszubildende und verfügt über 677 Betten. Pro Jahr werden etwa 123.000 ambulante und rund 23.000 stationäre Fälle betreut.

Büro des Oberbürgermeisters

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Rathausplatz 2
73728 Esslingen am Neckar
Telefon 0711 3512-2570

Esslingen auf

social-media-icons wie im footer plus youtube

(Erstellt am 11. September 2025)