Warum Esslingen neue Obstbäume fördert
Ab 1. Oktober können bei der Stadt Esslingen wieder Hochstämme und Rebstöcke online bestellt werden. Im Rahmen der Aktion wurden bisher mehr als 9.000 Bäume ausgegeben.

In Sachen Artenreichtum sind Streuobstwiesen unschlagbar: Die Kulturlandschaft bietet tausenden Säugetieren, Insekten und Vögeln Unterschlupf, Nahrung und Brutmöglichkeit. Alle, die einen Obstbaum pflanzen, leisten damit einen wichtigen Beitrag für Artenvielfalt und Klimaschutz.
Deswegen fördert die Stadt Esslingen seit vielen Jahren den Erhalt von Streuobstwiesen – unter anderem mit der Hochstammaktion. Mehr als 9.000 Obstbäume wurden im Rahmen des Projekts in den vergangenen 32 Jahren bestellt und ausgegeben: „Wir freuen uns sehr, dass das Interesse in Esslingen so hoch ist, sich aktiv für die Zukunft der Streuobstwiesen einzusetzen“, sagt Matthias Scheider, Leiter des Grünflächenamts.
Die mittlerweile 33. Hochstammaktion beginnt am 1. Oktober. Ab diesem Termin können Bürgerinnen und Bürger wieder Obstbäume für ihre Grundstücke und Gärten bestellen. Ob Äpfel, Birnen oder Kirschen: insgesamt können Interessierte aus 43 Sorten auswählen. Zusätzlich werden fünf Rebsorten zur Bestellung angeboten, die nicht nur pilzresistent und robust, sondern zudem ertragreich sind und leckere Trauben tragen.
Die Bezeichnung „Hochstamm“ bedeutet übrigens, dass der Baum eine Stammhöhe bis zum Kronenansatz von 1,60 bis 1,80 Metern hat. Die angebotenen Obstsorten wurden unter dem Aspekt Pflanzengesundheit und Ertrag ausgesucht und eignen sich - je nach Sorte - nicht nur für klassische Streuobstwiesen, sondern auch gut für kleinere Gärten. Darunter sind viele regional typische Obstsorten. „Letztes Jahr waren die Apfelsorten Topaz und Roter Boskoop die Favoriten – beide sind leicht säuerlich und sehr saftig“, berichtet Dietmar Schmah vom Grünflächenamt, der die Aktion organisiert.
Das Onlineformular steht bis zum 24. Oktober zur Verfügung, danach können keine Bestellungen mehr angenommen werden. Die Abholung der Bäume findet einige Wochen später statt, nämlich am Donnerstag, 13. November, von 14 bis 17 Uhr an der Städtischen Kompostierungsanlage, Hohenheimer Straße, neben dem Pliensaufriedhof. Wer an der Aktion teilnimmt, sollte sich diesen Termin gleich notieren. Zudem wichtig: es ist keine Kartenzahlung möglich, der Geldbetrag muss bar mitgebracht werden.
Pflanztipps für Obstbäume
Dietmar Schmah empfiehlt, auf die Sortenvielfalt in den Streuobstwiesen zu achten: „Durch Vielfalt wird das Schadens- und Ernteausfallrisiko deutlich vermindert“, erläutert er. Zum Schutz der jungen Bäume sollten ein Wühlmausgitter sowie ein Pfosten zum Anbinden mitbestellt werden. „Bindet man den frisch gepflanzten Baum nicht an, werden dem jungen Baum – etwa bei stärkerem Wind – oft die feinen, frisch gebildeten Wurzeln abgerissen.“ Das habe zur Folge, dass sich der Baum nicht mehr richtig versorgen könne. Erst nach drei bis vier Jahren hat der Baum genügend Wurzeln entwickelt, um stabil und sicher zu stehen. Dann kann die Halterung entfernt werden.
„Ebenso wichtig ist es, die frisch gepflanzten Jungbäume in den ersten Jahren regelmäßig zu gießen“, betont Dietmar Schmah. Denn die jungen Bäume müssen zuerst ihr Wurzelwerk entwickeln, um sich dann allmählich selbst mit Wasser versorgen zu können.
Büro des Oberbürgermeisters