Auf schattigen Wegen durch die Stadt
Wieso es auf dem Bahnhofplatz derzeit wenig Schatten gibt und wo die zweite Etappe des Esslinger Schattenwegs entlangführt.

Diese Markierungen weisen den Weg, um möglichst schattig von A nach B zu kommen.
Verschattete Wege, Sitzgelegenheiten zum Durchschnaufen und kühlendes Wasser: Aus diesen Elementen besteht der Esslinger Schattenweg, der seit diesem Sommer ein möglichst kühles Durchqueren der Innenstadt zu Fuß ermöglicht. Nach der ersten Etappe vom Merkelpark über die Maille bis zum Schelztorturm weist die Stadt Esslingen nun den zweiten sogenannten Schattenweg aus. Dieser führt künftig vom Merkelpark über die Blumenstraße bis zum Ebershaldenfriedhof.
Zwei zentrale Orte dieser Etappe sind die Schilleranlage und der Platz vor dem Ebershaldenfriedhof. Beide laden mit großen Bäumen, mehreren Sitzbänken in deren Schatten und einem Teich beziehungsweise einem Brunnen an heißen Tagen zu einer kühlen Pause ein. Dazwischen bietet die fast durchgehend begrünte Blumenstraße die Möglichkeit, sich schattig fortzubewegen. Dort hatte die Stadt Esslingen in den letzten Jahren bereits weitere Bäume gepflanzt.
Zudem wurden die beiden Etappen des Schattenwegs in den letzten Tagen öffentlich gekennzeichnet. Ähnlich wie Wandermarkierungen signalisieren Aufkleber an Bänken oder Laternenmasten mit dem Emblem des Schattenwegs, wo sich dieser fortsetzt. „Mit diesen beiden Etappen führt der Schattenweg nun bereits auf einer Länge von 2,7 Kilometern durch unsere Stadt“, sagt Dr. Katja Walther, Leiterin der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimaschutz. „Dabei verbinden wir viele Elemente und Orte, die bereits jetzt gut an die künftigen, südeuropäischen Temperaturen angepasst sind. Am Ende soll so ein ganzes Netz aus Schattenwegen quer durch die Stadt entstehen.“
Begrünung am Bahnhof
Aus vielen Gesprächen, gerade an den heißen Tagen vor wenigen Wochen, weiß die Stabsstellenleiterin: Mehr Schatten wird sich insbesondere am Bahnhofplatz gewünscht. Dass das dort nicht problemlos möglich ist, hat jedoch einen ganz besonderen, historischen Grund: Auf dem Bahnhofplatz befand sich bis Ende des 19. Jahrhunderts eine Gasfabrik. Um zu verhindern, dass Altlasten dieser Gasfabrik ins Grundwasser gelangen, wurde der Boden versiegelt – was heute eine Begrünung erschwert.
Nichtsdestotrotz ist sich die Stadt Esslingen des Bedarfs bewusst: „Unser Ziel ist es, auf dem Bahnhofplatz künftig mehr Verschattung zu bieten, gleichzeitig jedoch seine wichtigen Funktion als Mobilitätsdrehscheibe zu erhalten“, betont Axel Fricke, Leiter des Esslinger Stadtplanungsamts. Dazu erarbeitet die Stadt Esslingen aktuell verschiedene Maßnahmen. Kurzfristig bis zum Stadtjubiläum 2027 sollen weitere Bäume und Sträucher den Platz begrünen. Ergänzt werden sollen sie durch Sitzgelegenheiten und einen Trinkbrunnen, hinzu kommen sollen ein neues Leitsystem sowie eine attraktive Beleuchtung der angrenzenden Gebäude.
Büro des Oberbürgermeisters
