Winterdienst ist startklar

Rund 400 Tonnen Salz im Silo, unterschiedliche Fahrzeuge und mehr als 100 Mitarbeitende stehen bereit: Der erste Winterdienst wurde für heute Nacht einberufen.

Neues Winterdienst-Fahrzeug steht bereit.

Das nagelneue Winterdienstfahrzeug kommt in diesen Tagen zum ersten Mal zum Einsatz.

Die Salzsilos auf dem städtischen Baubetriebshof sind gut gefüllt. „Wir benötigen pro Jahr durchschnittlich zwischen 350 und 400 Tonnen Salz“, erklärt Joachim Rauer, der im städtischen Baubetriebshof das Sachgebiet Fuhrpark und Straßenreinigung leitet. Insgesamt können die acht Silos bis zu 700 Tonnen fassen. Die erste Planung beginnt bereits im Sommer: „Da gehen wir gemeinsam mit bis zu 40 Städten in die gemeinsame Ausschreibung für die Beschaffung des Salzes. Durch den frühen Bezug sparen wir Kosten und sichern uns Garantiemengen, falls der Winter intensiver werden sollte.“

Feuchtsalz und Sole

Je nach Wetterlage streuen die Fahrzeuge entweder Feuchtsalz oder reine Sole – jeweils angepasst an die aktuellen Straßenverhältnisse. Die Fahrzeuge haben beides an Bord. „Das Salz gelangt über einen Verteilteller aus dem Fahrzeug, die Sole wird durch Düsen versprüht, die bis zu elf Meter weit reichen“, erläutert Rauer. Der Vorteil von Feuchtsalz: Das Salz wird feucht, haftet dadurch besser auf der Straße und die Tauwirkung setzt früher ein. Auf diese Weise werden außerdem bis zu 45 Prozent weniger Salz benötigt, was sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel schont. Die rund 22-prozentige Sole wird auf dem Bauhof selbst hergestellt. Der vollautomatische Soleerzeuger kann rund um die Uhr laufen und pro Stunde bis zu 2000 Liter Sole aus Natriumchlorid produzieren.
Beim großen Winterdienst sind stadtweit mehr als 100 Mitarbeitende aus dem Baubetriebshof und dem Grünflächenamt im Früh-, Tag- und Nachtdienst oder in Rufbereitschaft im Einsatz. Unterwegs sind sie mit acht großen Lkw oder Unimogs und mehreren Schleppern. Hinzu kommen zahlreiche Handräumer-Teams, die auf Gehwegen, Stegen oder Fußgängerbrücken mit abstumpfenden Mitteln von Hand streuen.

Glättemelder und Aufseher

Woher wissen die Teams, wann ein Einsatz notwendig ist? Sagt die Wettervorhersage Glätte oder Schnee voraus, wird der Winterdienst 36 Stunden vorher einberufen, damit sich die Mitarbeitenden auf ihre Einsätze vorbereiten können. Um 3 Uhr morgens starten die sogenannten Aufseher mit einem Fahrzeug und prüfen die Straßenverhältnisse. Ergänzt wird dies durch drei Glättemeldeanlagen, die nicht nur die Bodentemperatur und die Luftfeuchtigkeit messen, sondern auch Livebilder liefern. „Die Stationen befinden sich am Jägerhaus, in der Dornierstraße sowie auf der Mettinger Brücke“, sagt Rauer. Die Anlagen senden per SMS eine Meldung, sobald ein Einsatz notwendig ist. Die Glättemelder sind Teil eines Einsatzwetterprogramms, das detaillierte Prognosen zu Temperatur, Schneemengen, Windgeschwindigkeiten und anderen Faktoren bereitstellt. „Das sind alles wertvolle Hilfsmittel, und auf dieser Basis entscheiden wir gemeinsam“, erklärt Hans-Joachim Pietsch, Leiter des Baubetriebshofs.
Der erste Winterdienst in diesem Jahr wurde für Mittwoch, 18. November, ausgerufen. Je nach Wetterlage verlassen die ersten Fahrzeuge spätestens um 4.30 Uhr den Bauhof. Sie räumen dann die Straßen der Kategorien A und B – das sind insgesamt 280 Kilometer Strecke – bevor der Berufsverkehr beginnt. Zur Kategorie A gehören verkehrswichtige und als gefährlich eingestufte Straßen, zur Kategorie B Straßen mit Steigung. Gesetzlich vorgeschrieben ist lediglich die Räumung der A-Straßen. „Wir leisten als Stadt jedoch deutlich mehr, als gesetzlich verlangt wird. So haben wir beispielsweise auch alle Busstrecken in die A-Kategorie aufgenommen“, führt Pietsch aus.

Radwege werden gestreut

Das Pilotprojekt aus dem vergangenen Winter hat sich bewährt. „Wir streuen auch in dieser Saison wieder auf festgelegten Radwegen, die wir wie A-Straßen behandeln“, kündigt Joachim Rauer an. Dafür wurde ein eigenes Fahrzeug angeschafft, das ebenfalls über einen Solesprüher verfügt. Gestreut wird auf den Hauptradrouten von Mettingen bis Sirnau sowie vom Jägerhaus und aus Rüdern bis Berkheim.
Auf öffentlichen Flächen und Straßen liegt die Zuständigkeit bei der Stadt. Die Streu- und Räumpflicht sieht vor, dass Eigentümerinnen und Eigentümer auf Gehwegen selbst zu Schneeschaufel und Streumitteln greifen müssen.

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(Erstellt am 18. November 2025)