Stadt Esslingen plant deutliche Einsparungen
Angesichts der angespannten Haushaltslage plant die Stadt Esslingen bis 2030 deutliche Einsparungen bei Sach- und Personalkosten. Grund dafür sind vor allem sinkende Einnahmen aus der Gewerbesteuer infolge der konjunkturellen Entwicklung sowie stark gestiegene Personalkosten durch die Tarifverhandlungen der letzten Jahre.
Einsparungen bei Sach- und Personalkosten
Im Bereich der Sachkosten sollen bereits im nächsten Doppelhaushalt 2026/2027 rund 4,6 Millionen Euro eingespart werden. Darunter fallen beispielsweise die Anschaffung von Büromaterial, Honorare und Beratungskosten. Auch in den Folgejahren nach 2027 sollen die Sachkosten in der gesamten Verwaltung weiter gesenkt werden.
Gleichzeitig soll in den nächsten Jahren an Personalkosten gespart werden. Bereits jetzt stellen diese mit mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr den mit Abstand größten Teil der laufenden städtischen Ausgaben dar. Bis zum Jahr 2030 werden daher rund 200 Vollzeitstellen in der Esslinger Stadtverwaltung abgebaut. Das soll den städtischen Haushalt in den kommenden vier Jahren um rund 15 Millionen Euro entlasten.
Derzeit sind bei der Stadtverwaltung rund 2.100 Personen beschäftigt. Umgerechnet auf Vollzeit ergibt sich daraus ein Gesamtumfang von etwa 1.500 sogenannten Vollzeitäquivalenten. Eingespart werden sollen die rund 200 Vollzeitstellen beispielsweise durch Renteneintritte von Mitarbeitenden, durch befristete Stellen, die anschließend nicht mehr besetzt werden, oder durch Nichtnachbesetzungen frei werdender Stellen.
Neben dem geplanten sozialverträglichen Stellenabbau setzt die Stadt Esslingen auch auf Effizienzsteigerungen und strukturelle Anpassungen innerhalb der Verwaltung. Durch den fortschreitenden Digitalisierungsprozess in vielen Bereichen lassen sich Abläufe automatisieren, vereinfachen und beschleunigen – wodurch mittelfristig Personalressourcen eingespart oder gezielter eingesetzt werden können. Zudem sollen Aufgaben intern neu verteilt und Organisationseinheiten so weiterentwickelt werden, dass bestehende Kapazitäten effektiver genutzt werden können.
Keine betriebsbedingten Kündigungen
„Diese deutlichen Einsparungen bei Sach- und Personalkosten sind ein schmerzhafter, aber notwendiger Schritt. Denn als Wirtschaftsstandort für Fahrzeug- und Maschinenbau ist Esslingen ganz besonders von der konjunkturellen Lage abhängig. Gleichzeitig werden wir die Einsparungen für unsere Mitarbeitenden so verträglich wie möglich gestalten. Und es wird in Esslingen keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, sagt Matthias Klopfer, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen.
„Wir wollen und werden nicht an den Investitionen in die Zukunft Esslingens sparen. Schließlich ist es unsere Aufgabe als Stadtverwaltung, Esslingen weiterhin als attraktive und lebenswerte Stadt zu gestalten. Stattdessen konzentrieren wir uns vor allem darauf, unsere laufenden Ausgaben bestmöglich zu reduzieren. Nur so sind wir in der Lage, auch in den kommenden Jahren einen genehmigungsfähigen Haushalt aufstellen zu können“, sagt Ingo Rust, als Erster Bürgermeister für die Finanzen zuständig.
Zentrale Einnahmequelle unter Druck
Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der Stadt Esslingen, unterliegt jedoch starken Schwankungen. In den vergangenen Jahren bewegten sich die Gewerbesteuereinnahmen zwischen 50 und 150 Millionen Euro jährlich. Um einen gewissen Grad an Planungssicherheit zu gewährleisten, kalkuliert die Stadt Esslingen daher mit dem Durchschnittsertrag der vergangenen zehn Jahre.
„Doch solange sich die wirtschaftliche Lage nicht spürbar verbessert, werden wir als Stadtverwaltung Maßnahmen zur Konsolidierung unseres Haushalts treffen müssen. Dennoch wollen wir unsere Dienstleistungen und Services für die Esslinger Bürgerinnen und Bürger weiterhin in der gewohnt hohen Qualität anbieten“, sagt Oberbürgermeister Matthias Klopfer.
Büro des Oberbürgermeisters