Weg mit der Leinwand – Rolf Nesch

Die Salonausstellung „WEG MIT DER LEINWAND – Rolf Nesch“ wird am Sonntag, 9. November, mit zwei Terminen um 16 Uhr und um 16:30 Uhr in der Villa Merkel eröffnet. Sie würdigt in zwei Kabinetträumen einen der bedeutendsten Erneuerer der modernen Druckgrafik im internationalen Kontext, dessen Lebensweg exemplarisch für die künstlerischen und gesellschaftlichen Umbrüche des 20. Jahrhunderts steht.

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Rolf Nesch, Ragnhildrud (links) und Schweben (rechts), 1952 © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 bzw. 2025

Rolf Nesch (1893–1975), in Oberesslingen geboren und später in Norwegen heimisch geworden, sprengte mit seinen experimentellen Materialdrucken die Grenzen traditioneller Grafik. Metallplatten, Drähte und Reliefstrukturen wurden bei ihm zu eigenständigen Kunstwerken – ein radikaler Bruch mit der Leinwand, der ihn international bekannt machte. Er überführte die Druckgrafik in den dreidimensionalen Raum und überwand so Grenzen zwischen Bild und Relief.

Nach seiner Ausbildung in Stuttgart und Dresden prägten ihn der Expressionismus und Künstler wie Edvard Munch. 1933 floh Nesch aus Protest gegen das NS-Regime nach Norwegen, wo er 1946 die Staatsbürgerschaft erhielt. Trotz persönlicher Krisen entwickelte er dort sein unverwechselbares Werk weiter und wurde zu einem zentralen Vertreter der Moderne.

Zur Ausstellungseröffnung finden Salongespräche mit Sebastian Schmitt, dem Leiter der Villa Merkel, und Dr. Eva-Marina Froitzheim, Kuratorin des Kunstmuseums Stuttgart, statt. Gemeinsam geben sie Einblicke in Leben und Werk von Rolf Nesch und beleuchten seine Bedeutung für die Entwicklung der modernen Druckgrafik und die Kunst der Moderne. Für die Ausstellung der Villa Merkel entstand eine Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Stuttgart, das ebenfalls eine Präsentation zu Rolf Nesch zeigt. Beide würdigen einen Künstler, dessen Lebensgeschichte zwischen Esslingen und Oslo von Flucht, Erneuerung und künstlerischem Aufbruch erzählt – und dessen Werk bis heute durch seine Materialkraft und Ausdrucksstärke fasziniert.

Die Salonausstellung ist bis zum 1. Februar 2026 zu sehen. Zu beachten ist, dass sie vom 24. November bis zum 5. Dezember aufgrund von Umbauarbeiten in den anderen Räumen geschlossen sein wird. Während der Ausstellungsdauer werden offene Führungen durch die Ausstellung angeboten. 

Stadt Esslingen am Neckar

Kulturamt

Villa Merkel
Pulverwiesen 25
73728 Esslingen am Neckar
Telefon 0711 3512-2640
Fax 0711 3512-2903

Öffnungszeiten

Dienstag, Mittwoch, Freitag 10–18 Uhr 
Donnerstag, 14–20 Uhr 
Samstag, Sonntag, Feiertage 11–18 Uhr

Eintritt

4,- Euro, ermäßigt 2,50 Euro

(Erstellt am 04. November 2025)