Zeit der Stille und des Gedenkens

Mit dem Volkstrauertag wird am 16. November an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Die Stadt Esslingen begeht den Gedenktag mit einer zentralen Feierstunde.

Ebershaldenfriedhof im Herbst

Einst nach dem Ersten Weltkrieg als Gedenktag für die gefallenen Weltkriegssoldaten eingeführt, wird heute mit dem Volkstrauertag an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Er bildet mit Allerheiligen, Allerseelen und Totensonntag eine Zeit der stillen Feier- und Gedenktage im November und wird nicht nur mit einer zentralen Feierstunde im Deutschen Bundestag begangen, sondern auch mit Gedenkveranstaltungen in vielen Städten und Gemeinden.

Die zentrale Feierstunde der Stadt Esslingen findet am Sonntag, 16. November, ab 11:30 Uhr im Forum des Klinikums Esslingen statt. Nach einer Begrüßung durch Oberbürgermeister Matthias Klopfer wird Dr. David Preisendanz, Mitglied des Bundestags, die Gedenkrede halten. Die Totenehrung übernimmt Jugendgemeinderätin Luisa Esposito. Anschließend finden bei den Soldatengräbern des Ehrenfeldes auf dem Ebershaldenfriedhof Kranzniederlegungen der Stadt und verschiedener Abordnungen statt. Das Streicherquartett der Städtischen Musikschule wird die Feierstunde musikalisch umrahmen, der Chor des Weingärtner-Liederkranz Esslingen sowie Trompeter Sebastian Krech die Kranzniederlegungen begleiten.

Initiiert wurde der Volkstrauertag durch den 1919 gegründeten Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Nach dem Ersten Weltkrieg wussten viele Angehörige nicht, wo ihre Männer und Söhne, Brüder und Väter geblieben waren - ein Platz zum Trauern fehlte. Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge setzte sich jedoch nicht nur für einen Gedenktag als ideelles Mahnmal ein. 

Noch heute ist der gemeinnützige Verein von der Bundesregierung mit der Aufgabe betraut, Kriegstote im Ausland zu suchen, zu bergen und würdig zu bestatten. Insgesamt werden in 45 Staaten mehr als 830 Kriegsgräberstätten mit mehr als 2,8 Millionen Kriegstoten betreut. Diese Aufgabe wird über Spenden finanziert, die zum Beispiel auch im Vorfeld der Feierstunde in Esslingen gesammelt werden.
In Deutschland gibt es mehr als 12.000 Kriegsgräberstätten, auf denen mehr als 1,8 Millionen deutsche und ausländische Tote des Ersten und Zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Auch auf allen neun Esslinger Friedhöfen befinden sich Kriegsgräber und Denkmäler, die von der Stadt dauerhaft gepflegt werden. In Sulzgries gibt es darüber hinaus Gräber von 94 bestatteten Zwangsarbeitern - auch ihrem Schicksal wird am Volkstrauertag gedacht.

Die stillen Tage im November werden jedoch nicht nur zum offiziellen Gedenken genutzt: „Wir verzeichnen in dieser Zeit mehr Besucherinnen und Besucher  auf den Friedhöfen“, erzählt Juliana Klein, die Leiterin der Abteilung Friedhöfe und Bestattungen. Viele Menschen würden die grauen Tage nutzen, um ihren Verstorbenen zu gedenken und die Gräber zu schmücken. „Die ruhige und herbstliche Atmosphäre lädt besonders zur Besinnung und zum stillen Erinnern ein“, sagt Juliana Klein.

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(Erstellt am 14. November 2025)