Call for Papers: Symposion am 18./19.10.2024

Der Lehrstuhl für Baugeschichte der TU München veranstaltet in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg im Oktober 2024 ein Symposion, das sich der interdisziplinären Erforschung von mittelalterlichen Stadtbefestigungen widmet. Anlass und Ideen zu dieser Tagung gab u. a. die Arbeit im Rahmen des Hochwacht-Stipendiums 2023.

Publikum bei einem Vortrag. Auf zwei Leinwänden sind Querschnittzeichnungen einer Stadtbefestigung zu sehen.
© Kulturamt

Die Erforschung mittelalterlicher Stadtbefestigungen in Europa: Relationen, Synergien, Symbiosen

Ein interdisziplinäres Symposion in Esslingen am Neckar am 18./19. Oktober 2024

Die Befestigung einer Stadt ist seit Beginn der Siedlungsgeschichte ein prägendes Element in ihrer jeweiligen Wahrnehmung und Entwicklung. Die erhaltenen Reste nehmen noch heute eine starke Präsenz im Stadtbild ein und erfahren eine hohe Nachfrage in der populärwissenschaftlichen Rezeption. Dabei sind viele der Befestigungen –  womöglich gerade wegen ihrer vermeintlichen Bekanntheit – bisher kaum wissenschaftlich erschlossen. Die dazu existierenden Arbeiten stammen meist noch aus dem letzten Jahrtausend, möchten zu Lasten der Detailfragen einen Überblick bieten oder widmen sich lediglich sehr spezifischen Fragestellungen. Verschiedene Forschungsansätze lieferten verschiedene Teilergebnisse. Die Forschenden haben jedoch selten die Möglichkeit, sich interdisziplinär zu ihrem Untersuchungsgegenstand auszutauschen, weshalb die Erkenntnisse aus angrenzenden Fachbereichen oftmals unberücksichtigt bleiben.

Ähnlich wie im Vergleichsfall zweier oder mehrerer Städte verhält es sich mitunter auch innerhalb einer Stadtbefestigung. Nicht nur am Beispiel der Stadt Esslingen wird deutlich, dass Forschungen zu verschiedenen Teilbereichen der Befestigungen nicht nur zusammengeführt, sondern miteinander interagierend neu bearbeitet werden müssen.

Neben ihrer in großen Teilen hervorragend erhaltenen staufischen Befestigungsanlage hat die Stadt Esslingen am Neckar beeindruckende historische Architektur zu bieten. Der Ortskern weist gleichermaßen bedeutende Profanbauten wie auch sakrale Meisterwerke auf. Geprägt wird er aber durch politisch-wirtschaftliche Entwicklungen: die Ansiedlung weltlicher und geistlicher Gesandtschaften in Pfleghöfen verhalf der Stadt zu Reichtum und Einfluss, der sich in den Bauten widerspiegelt.

Das Symposion möchte eine Plattform bieten, um eben solchen, fächerübergreifenden Fragestellungen nachzugehen. Dabei werden Forschungsergebnisse zur Befestigung der Stadt Esslingen vorgestellt und in einen übergeordneten Kontext eingeordnet. Die methodischen Vorgehensweisen, Einschränkungen und Möglichkeiten werden beleuchtet und praxisnah weiterentwickelt.

Anlass und Ideen zu dieser Tagung gab u. a. die Arbeit im Rahmen des Hochwacht-Stipendiums im Sommer 2023, die sich mit einer Bestandsaufnahme der noch erhaltenen Stadtbefestigung in Esslingen beschäftigt hat.

Die Fragen, die thematisiert werden sollen, richten sich an die mittelalterliche Stadtbefestigung als urbanistisches, fortifikatorisches und soziologisches Phänomen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft:

Der Aufruf richtet sich insbesondere an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen der Bau- und Festungsforschung, Geschichtswissenschaften, Urbanistik, Mediävistik. Das Symposion wird am 18. und 19. Oktober 2024 in Esslingen am Neckar stattfinden. Weitere Infos folgen.

  • Genese einer Befestigung: Der Bauprozess und Einflussfaktoren
  • Umgang mit dem Bestand: Nutzung und Funktion. Historische und aktuelle Umbauten
  • Prunk und Abschreckung? Äußerliche Gestaltung und ihre Auswirkung auf profane, militärische & kirchliche Adressaten
  • Rezeption & Interpretation: populäre Wahrnehmung und Vermittlung, Umgang mit weit verbreiteten Irrtümern
  • Wie Forschen? Zu den Problematiken der Fragestellung, Dokumentation, interdisziplinäre Symbiose

Interessenten werden gebeten, den geplanten Titel ihres Vortrags zusammen mit einem Abstract bis zum 31. März 2024 an die untenstehende Adresse zu senden. Die Organisatoren behalten sich vor, unter den eingesandten Beiträgen eine Auswahl zu treffen. Die vorgetragenen Referate werden in überarbeiteter Fassung in Form eines Tagungsbands in der Reihe „Arbeitshefte - Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart“ veröffentlicht. Für Referentinnen und Referenten werden die Fahrt- und Unterbringungskosten im Tagungshotel erstattet.

Symposion am 18./19.10.2024

Kontakt

Katharina Schaller
M.A. historische Bauforschung
k.schaller@tum.de

Technische Universität München
Lehrstuhl für Baugeschichte, Historische Bauforschung und Denkmalpflege
Arcisstraße 21
80333 München

Veranstalter:innen

  • Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
  • Lehrstuhl für Baugeschichte, historische Bauforschung und Denkmalpflege der Technischen Universität München