Von der Esslinger Architektur bis zur Hörbuchproduktion
Das Kulturamt fördert regelmäßig den wissenschaftlichen Nachwuchs im Kulturbereich. Zwei Stipendiatinnen präsentieren im November ihre Arbeitsergebnisse.

Die derzeitige Hochwacht-Stipendiatin Lilian Kraft untersucht die Rezeption der sogenannten Heimatschutzarchitektur als zentrale Strömung der traditionalistischen Architektur von 1900 bis in die Nachkriegszeit. Ihre Forschungsergebnisse präsentiert sie am Freitag, 7. November um 19 Uhr im Bürgersaal des Alten Rathauses. Unter dem Titel „Institutionelle Prägung oder individuelle Handschrift?“ geht sie auf Esslinger Architekten im Bannkreis von Theodor Fischer, Paul Bonatz und der „Stuttgarter Schule“ ein. Ihr Vortrag geht der Frage nach, in welchem Maß sich die in Stuttgart vermittelte Lehre und die Haltung der prägenden Lehrmeister in den Esslinger Bauten zu Beginn des 20. Jahrhunderts widerspiegeln. Anhand ausgewählter Architektenbiografien und Bauwerke wird untersucht, wie stark das Studium in Stuttgart den architektonischen Diskurs und die Formensprache der Esslinger Architektur prägte und wo sich selbständige individuelle Gestaltungsansätze der Architekten abzeichnen. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.
Die letztjährige Stipendiatin ESSLINGER BAHNWÄRTER für Literatur, Katharina Mevissen, hatte die Jury mit ihrem Projektvorschlag, ein Hörstück zu ihrem Roman „Mutters Stimmbruch“ zu produzieren, überzeugt. Das Hörbuch, das schlussendlich von Schauspielerin Katharina Thalbach eingesprochen wurde, feiert am Donnerstag, 13. November Premiere bei den 31. Esslinger Literaturtagen lesart: Um 19:30 Uhr sprechen Katharina Mevissen und Insa Hansen-Goos im CentralTheater über die Produktion und den Reiz des Formats Hörbuch. Dazu werden Monotypien von Katze Greeven, die den Roman illustriert hat, gezeigt. Eintrittskarten zu 10,- Euro (zzgl. Gebühren) sind online über Reservix sowie an allen Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich.
Jetzt für 2026 und 2027 bewerben
Die Stadt Esslingen vergibt zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Kulturbereich regelmäßig Stipendien. Bewerbungen sind beim Kulturamt unter kulturamt@esslingen.de einzureichen.
Das Hochwacht-Stipendium für bauhistorische Forschung wird 2026 erneut gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung ausgelobt. Es bietet angehenden Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Architekturgeschichte, Denkmal- und Bauforschung, Kunstgeschichte, Stadtgeschichte, Mittelalterarchäologie oder Restaurierung die Möglichkeit, ungestört zu forschen und stellt dafür als Domizil von Mai bis Oktober ein Wohnatelier in der denkmalgeschützten Hochwacht auf der Esslinger Burg sowie einen Unterhaltszuschuss von 1.500 Euro monatlich zur Verfügung. Bewerbungsschluss ist am 15. Dezember 2025.
Das Stipendium ESSLINGER BAHNWÄRTER wird für die Bereiche Literatur und Bildende Kunst ausgeschrieben. Das Literaturstipendium soll deutschsprachige Autorinnen und Autoren anregen, sich 2026 mit einem aktuellen Thema literarisch auseinanderzusetzen und sich in den gesellschaftlichen Diskurs kritisch wie kreativ einzubringen. Die Schirmherrschaft für das Literaturstipendium übernimmt diesmal Hildegard Elisabeth Keller. Das Stipendium für Bildende Kunst findet 2027 statt und richtet sich an Kunstschaffende mit kuratorischer Erfahrung, die ein künstlerisches oder diskursives Projekt im Programm der Villa Merkel realisieren sollen. Bei beiden Stipendien kann gerne Bezug auf das Stadtjubiläum 2027 genommen werden. Die Stipendienlaufzeit beträgt jeweils sechs Monate; die Stadt stellt mit Unterstützung von MAVO Hospitality by Büroma Apart Suites eine Wohnung bzw. ein Apartment zur Verfügung und zahlt einen monatlichen Unterhaltszuschuss von 1.000 Euro. Der Bewerbungsschluss ist am 1. Februar 2026.
Stadt Esslingen am Neckar
Kulturamt
Leitung Öffentlichkeitsarbeit Kulturamt
