Lilian Kraft
Lilian Kraft überzeugte die Jury und erhält das Hochwacht-Stipendium 2025. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Untersuchung der traditionalistischen Architektursprache in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Rezeption der sog. Heimatschutzarchitektur
Seit 2024 erforscht Lilian Kraft als Doktorandin im Lehrgebiet Architekturgeschichte der Universität Siegen das Thema „Heimatschutzarchitektur – Rezeption einer traditionalistischen Architektursprache in den deutschen Ländern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“. In ihrer Forschung während ihres Aufenthaltes in Esslingen steht das Thema Rezeption der sogenannten Heimatschutzarchitektur als zentrale Strömung der traditionalistischen Architektur von 1900 bis in die Nachkriegszeit im Fokus. Esslingen ist in erster Linie für seine bedeutende mittelalterliche Geschichte und Architektur bekannt, die bis heute das Stadtbild prägt, während seine Architektur des 20. Jahrhunderts weitgehend unbeachtet bleibt. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man berücksichtigt, dass Esslingen durch seine geografische Nähe zur Technischen Hochschule Stuttgart im direkten Einflussbereich der renommierten „Stuttgarter Schule“ liegt. Diese Schule, mit prominenten Vertretern wie Paul Schmitthenner, Theodor Fischer, Paul Bonatz und Martin Elsässer, prägte die Entwicklung der traditionalistischen Architektursprache, deren Einfluss im gesamten Stuttgarter Raum spürbar ist.
Lilian Kraft hat 2023 ihr Masterstudium abgeschlossen, an das 2024 ihr Promotionsstudium anschloss. In Esslingen wird sie durch das Landesamt für Denkmalpflege sowie durch die städtischen Einrichtungen, die für die (Bau-)Geschichte der Stadt zuständig sind, begleitet. Während der Laufzeit des Hochwacht-Stipendiums wird sie in die Esslinger Kulturlandschaft eingebunden und erhält die Möglichkeit, den Fortschritt an ihrem Projekt der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Ausbildung
Seit 2024 | Universität Siegen, Arbeitstitel der Promotion: „Heimatschutzarchitektur – Rezeption einer traditionalistischen Architektursprache in den deutschen Ländern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ |
2019–2023 | Master of Science in Architektur mit dem Schwerpunkt: Planen und Bauen im Bestand an der Universität Siegen |
2015–2019 | Bachelor of Science in Architektur an der Universität Siegen |
Berufserfahrung und Weiterbildung (Auswahl)
Seit 2025 | Lehrauftrag im Lehrgebiet Architekturgeschichte der Universität Siegen |
Seit 2023 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrgebiet Architekturgeschichte der Universität Siegen |
2021–2023 | Werkstudentin: Programm-Management, Baufachmedienverlag Verlagsgesellschaft Rudolf Müller Medien GmbH & Co. KG., Köln |
2019–2021 | Volontariat zur Programm-Managerin, Baufachmedienverlag Verlagsgesellschaft Rudolf Müller Medien GmbH & Co. KG., Köln |
Seit 2019 | freie Journalistin: M. DuMont Mediengruppe GmbH, Köln |
Publikationen
Vorträge und Führungen (Auswahl)
2024/2025 | Campusführungen in Siegen |
2024 | „Planungskatalog oder ‚Baubibel‘“? Die Gesamthochschule Siegen und das ZPL-Baukastensystem“, Vortrag gemeinsam mit Isabell Eberling im Rahmen des Kolloquiums „Bildung für alle! Campusarchitektur der 1960/70er Jahre |
2024 | „Umfrageergebnisse ‚... ohne Vorbild?‘“, Vortrag gemeinsam mit Isabell Eberling im Rahmen des Mastersymposiums „...ohne Vorbild?" |